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Unna macht mit: Aktionen für die Charta Faire Metropole Ruhr 2030

Fairer Handel mit angemessenen Bezahlungen für die Produzenten und dem Fokus auf menschenwürdigen Arbeitsbedingungen nimmt in der Stadt Unna eine besondere Rolle ein.

Die Kreisstadt Unna ist seit über zehn Jahren als „Fairtrade Town“ zertifiziert. Erst kürzlich brachte die Ausstellung „Fair denken und kreativ handeln“ den Besucherinnen und Besuchern näher, was hinter fairem Handel und nachhaltigem Konsum steckt. FOTO: KEVIN KOHUES/KREISSTADT UNNA

Der faire Handel mit Produkten und Rohstoffen nimmt in der Stadt Unna schon länger eine besondere Rolle ein: Seit dem Jahr 2013 trägt die Kreisstadt den Titel Fair Trade Town, erst im Vorjahr wurde die Stadt bei der Überprüfung turnusgemäßen rezertifiziert. 

Und zusätzlich hat Unnas Bürgermeister Dirk Wigant 2022 die „Charta Faire Metropole Ruhr 2030 unterzeichnet“. Damit verpflichtet Unna sich zu sieben Zielen im Sinn des Fairen Handels, beispielsweise dazu „bis 2030 mindestens 50 Prozent der städtischen Einkäufe in den sensiblen Produktgruppen so zu tätigen, dass die Einhaltung der ILO-Kernarbeitsnormen belegt werden muss. Die ILO ist eine Institution der Vereinten Nationen, die weltweit menschenwürdige Arbeitsbedingungen definiert und anstrebt.

Zusätzlich zu den offiziellen sieben Zielen der Charta 2030 hat sich die Kreisstadt Unna weitere Ziele gesetzt, beispielsweise bis 2030 ein Aktionskonzept zur stärkeren Bekanntmachung der Sustainable development Goals (SDGs) in Unna zu entwickeln. Schulen, Kindergärten sowie die Zivilgesellschaft Unnas sollen verstärkt über die Nachhaltigkeitsziele informiert werden.

Bereits drei Schulen mit Fair-Trade-Zertifikat

Das betrifft jedoch nicht nur die Stadtverwaltung selbst: In Unna sind drei Schulen bereits einige Jahre im Bereich „Fairtrade“ unterwegs: Seit 2015 ist die Werkstatt-Schule eine Fair-Trade-Schule. Zunächst mit der Umstellung der Teeküche auf fair gehandelten Produkte und seither kontinuierlich mit Aktionen zum Thema Fair-Trade. Erst im Juli 2024 war die Umweltberatung der Stadt zu Gast. In einem Workshop wurde eine globale Lieferkette am Beispiel von Bananen von Bauer bis Konsument durchgespielt. Dabei wurde deutlich, wie viele Nahrungsmittel-Verluste durch das Wegwerfen von Bananen auf den verschiedenen Lieferketten-Ebenen entstehen.

2017 beantragte auch die Peter-Weiss-Gesamtschule ein Siegel als Fair-Trade-Schule. Zum Auftakt wurde vor allem der von Eltern betriebene Schulkiosk mit mehr fairen Produkten ausgestattet.

2018 wurde auch das Märkische Berufskolleg Unna zur Fair-Trade-Schule. Ab 2019 mit einem Fairtrade-Team, das seither verschiedene Projekte an der Schule durchgeführt hat.

Im September fanden dort zudem die zweiten Nachhaltigkeits-Projekttage statt. Mit Unterstützung von Martina Bahde und Uta Wippermann-Wegener von der Umweltberatung der Verbraucherzentrale und von Nicole Katsigiannis als Fair-Trade Kontaktperson der Stadt Unna wurden dort zwei Workshops angeboten: In einem wurde ein gesundes Frühstück vorbereitet, bei dem anderen wurde ein neues Hochbeetes aufgebaut und bepflanzt. Das Hochbeet hatte die Schule vorab bereits in einem Schulwettbewerb der Stadt Unna gewonnen: mit kreativen Plakaten zum Thema „FAIRbessere die Welt“. Die Inklusions-AG des Märkischen Berufskollegs hat eine Film- und Fotoaustellung zum TeamUp 2024 - Projekt „Inklusion im Zusammenhang mit gesunder Lebenseinstellung und Sport- und Freizeitaktivitäten“ beigesteuert.

Zudem befindet sich auch das Pestalozzi-Gymnasium schon auf dem Weg, um die vierte Fairtrade-Schule der Stadt zu werden. Zukünftig möchte das Umweltamt Unna in persönlichen Gesprächen mit den jeweils Verantwortlichen noch mehr Schulen und auch Kitas als Fair-Trade-Projektpartner gewinnen, so die Auskunft der Pressestelle zum Thema. Aktuell wird dazu von Bereichs-Auszubildenden mit ihrem Ausbilder ein Leitfaden erstellt, der Kitas und Schulen zum Mitmachen animieren soll.

Kitas auf dem Weg

Interessiert sind aber noch mehr Institutionen: So wurde die Kita Rasselband bereits als Fair-Trade-Kindergarten zertifiziert. Das Projekt Faire Kita hat innerhalb des Ruhrgebietes bereits seit zehn Jahren ein eigenes Netzwerk, das seit Juli 2023 in der Projektstelle FaireKITA NRW bei der Fachstelle Eine Welt des ev. Kirchenkreises Heme angesiedelt ist. Dort werden auch Weiterbildungen rund um die Themen Fairer Handel und Nachhaltigkeit in der Kita angeboten.

Mehr zu Unna als Fairtrade-Stadt gibt es auch online unter unna.de. Der Suchbegriff„ Nachhaltige Stadt“ führt dann auch zu den anderen Schwerpunkten rund um Umwelt und Nachhaltigkeit.