Groß war die Freude im Juni, als man die Freigabe der Kreisstraße 40n endlich feiern konnte. Mehr als 40 Jahre nach den ersten Planungen für eine Umgehungsstraße in Südkamen und nach vier Jahren Bauzeit für das Projekt rollte der Verkehr nun über die Straße und unter der Bahnstrecke Hamm-Dortmund hindurch. Die Verbindung zwischen den Kreisverkehren an der Westicker Straße und Dortmunder Allee soll vor allem die Innenstadt entlasten.
Doch eine Besonderheit wird Verwaltung und Öffentlichkeit auch weiterhin beschäftigen: der Name. Denn bislang hat die neue Straße noch keinen offiziellen Straßennamen. Natürlich gibt es die offizielle Bezeichnung als Kreisstraße 40n und die über Jahrzehnte gepflegte Benennung als Südkamener Spange, ein Straßenschild mit Namen sucht man aber noch vergebens.
Das ist aber kein Versehen, sondern eigentlich das übliche Vorgehen, wie man beim Kreis Unna, zuständig für den Bau der Straße, erläutert. Denn Bundes-, Land- und auch Kreisstraßen werden von den entsprechenden Behörden nur nummeriert – siehe etwa das Beispiel der allseits bekannten B1.
Und doch wird es aller Voraussicht nach nicht dabei bleiben, dass die neue Straße nur als K40n bezeichnet wird. Denn Kommunen können Straßen auf ihrem Gebiet mit einem Namen versehen. Um erneut das Beispiel der B1 zu bemühen: Diese heißt auf Unnaer Gebiet etwa „Werler Straße“, wenig später im Werler Stadtgebiet dann aber unter anderem „Büderricher Bundesstraße“, ehe sie auf Soester Gebiet dann die „Werler Landstraße“ wird.
So kann der Kamener Stadtrat einen Namen beschließen, muss hierfür allerdings erst noch ein formaler Akt erledigt sein: die offizielle Widmung, mit der die Straße rechtlich dauerhaft zur öffentlichen Verkehrsfläche wird.
Also dürften bald schon Namen gesammelt werden, ob darunter aber die „Südkamener Spange“ sein wird, ist noch offen. Denn Straßennamen dürfen nur einmal in einem Stadtgebiet vorkommen, auch leicht verwechselbare Namen sind nicht zulässig. Da es bereits die „Südkamener Straße“ gibt, könnte das ein vorzeitiges Ende für den nun mehr über Jahrzehnte etablierten inoffiziellen Namen bedeuten.