Eissport hat hier schon seit Jahren nicht mehr stattfinden können und dennoch beschäftigt die Unnaer Eishalle noch immer die Öffentlichkeit. Abrisspläne, ein Bürgerentscheid und viele potenzielle Zukunftsszenarien füllten die Diskussion in den vergangenen Jahren – und werden sie auch weiterhin füllen.Denn in diesem Jahr – voraussichtlich im Zuge der nordrhein-westfälischen Landtagswahlen am 15. Mai – sollen die wahlberechtigten Bürgerinnen und Bürger erneut zu Stimmabgabe über die Zukunft der Eishalle am Ligusterweg aufgerufen werden. Das waren sie auch bereits 2019, als sich 54,9 Prozent der Teilnehmenden für den Erhalt und die Sanierung der bestehenden Halle aussprachen. Doch umgesetzt wurde das Votum nicht, stattdessen hob der Haupt- und Finanzausschuss stellvertretend für den Stadtrat den Bürgerentscheid im Juni auf. Als Begründung dienten die hohen Kosten der Sanierung für eine 45 Jahre alte Halle. Parallel zu diesem Entschluss wurde die Prüfung eines Neubaus einer Traglufthalle für den Eissport in Auftrag gegeben, doch auch diese Pläne gerieten später wegen hoher Kosten in die Kritik und ein Stück weit auch aus dem Fokus.
Parallel zu den Entscheidungen im Vorjahr entschlossen sich die Befürworter der Hallensanierung jedoch dazu, einen erneuten Bürgerentscheid auf den Weg zu bringen. Bis dieser umgesetzt werden konnte, war die Adventszeit bereits angebrochen, letztendlich konnte die Initiative „Unna braucht Eis“ als Initiator jedoch 4300 Unterschriften für den Bürgerentscheid einreichen. Vor wenigen Tagen folgte dann die Bestätigung, dass die Unterschriftensammlung die benötigten Unterstützer erreichte.
Somit ist die Grundlage für den erneuten Urnengang gewährleistet, möglicherweise stimmen Unnas Wahlberechtigte jedoch gleich doppelt ab. Denn auch die Politik spielt mit dem Gedanken, die Zukunft der Eishalle wieder in die Hände der Bürgerinnen und Bürger zu geben. Dieses als Ratsbürgerentscheid bekannte Vorgehen würde die Wahl neben der Frage, ob die alte Eishalle saniert werden soll oder nicht, noch um einen zusätzlichen Faktor erweitern.
Denn die „Ja oder Nein“- Fragestellung des Bürgerentscheids lässt noch die Frage offen, ob man bei einer Ablehnung der Sanierung generell auf den Eissport in Unna verzichten möchte oder stattdessen die bereits einmal eingebrachte Idee des Neubaus bevorzugt. Als „Wenn..., dann....“-Option würde diese Frage dann zusätzlich gestellt werden. Ob es allerdings zu dieser ergänzenden Befragung kommt, ist offen, denn der Ratsbürgerentscheid muss von einer Zweidrittelmehrheit der Ratsmitglieder getragen werden.