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Für richtig gutes Ballgefühl: Der EVC Massen

Rund 170 Mitglieder, davon mehr als 80 Kinder und Jugendliche. Zudem wünscht sich der Vorsitzende Andreas Mergel mehr Nachwuchs: 13- bis 14-Jährige werden schon auf Trainerlehrgänge geschickt.

Das Nikolausturnier im Vorjahr war eine gute Gelegenheit, alle gemeinsam aufs Bild zu bekommen. FOTOS: VEREIN/ SYLWIA WISBAR

„EVC“ steht seit 2002 für: „Erster Volleyball-Club“. Aktuell hat er rund 170 Mitglieder, davon mehr als 80 Kinder und Jugendliche. Wir sprachen mit Andreas Mergel über das ehrenamtliche Engagement im Verein.

Welche Funktion bekleiden Sie im Ehrenamt?

Andreas Mergel: Seit 20 Jahren bin ich erster Vorsitzender des Volleyball-Vereins EVC Massen e.V. Davor war ich bereits fünf Jahre aktives Vereinsmitglied. Das Hobby Volleyball habe ich aber schon mit 14 Jahren in meiner alten Heimat, Neustadt bei Marburg in Hessen, angefangen.
Der Liebe wegen zog es mich nach Unna, und die Liebe gibt es immer noch, es hat sich also gelohnt. Im Verein spiele ich noch aktiv mit. Volleyball kann man auch mit 70 noch spielen. Da springt man dann wohl nicht mehr, sondern macht das mit dem Auge und aus dem Handgelenk.
Neben der Funktion als Vorsitzender habe ich gleichzeitig noch einen Trainerposten und bin Staffelleiter in drei Ligen, damit alles weiterlaufen kann.

Welche Qualifikation war nötig für Ihr Amt, oder welche Kenntnisse bringen Sie mit, die wichtig sind?

Mergel: Ich bin im normalen Leben Controller und habe Planung und Organisation studiert, auch wenn es vorher nicht so gedacht war, dass ich das für Vereinsarbeit nutze. Das Studium macht sich nicht so sehr im operativen Geschäft bemerkbar, wenn es darum geht, Anträge auszufüllen oder Ähnliches, sondern vor allem beim Planen. Wie fange ich etwas an?
Beispielsweise plant der Verein gerade, zur Olympiade 2024 nach Paris zu fahren. Das ist aus einer Bierlaune heraus entstanden. Mein Nachbar sagte: Da könnten wir doch hinfahren. Und dann haben wir angefangen zu planen. Was benötigen wir: Zimmer, Eintrittskarten und mehr. Wir haben festgestellt, dass zu so einer Olympiade doch sehr viele Menschen nach Paris kommen wollen, denn die Agentur, die wir mit der Zimmersuche beauftragt haben, musste schon den finanziellen Höchstbetrag hochsetzen, den wir eigentlich zahlen wollten, hat aber noch keine Zimmer für uns gefunden.

»Mir macht es Spaß zu planen und zu organisieren.«
Andreas Mergel




Was hat Sie motiviert, ein Ehrenamt zu übernehmen?

Mergel: Bei mir ist es der Antrieb, meinen Kindern, die ebenfalls Volleyball spielen, das zu ermöglichen, was ich damals als 14-jähriger Volleyballer erlebt habe. Die beiden sind aktiv dabei.

Wieviel Zeit investieren Sie in Ihr Ehrenamt?

Mergel: Etwa eine Stunde pro Tag. Die Wochenenden sind außerdem auch häufig dem Sport vorbehalten. Samstags und sonntags bin ich dann oft in der Halle. Seitdem die eigenen Kinder auch im gleichen Verein spielen ist das Konfliktpotenzial innerhalb der Familie geringer geworden. Meine Frau sagt jetzt nur noch: Dann habe ich Zeit für mich.

Was gefällt Ihnen an Ihrer Tätigkeit?

Mergel: Bei mir ist es ganz klar die Organisation. Mir macht es Spaß zu planen und zu organisieren. Dieser Job an sich ist für mich sehr reizvoll. Schon als 20-Jähriger habe ich für meine Mannschaft Fahrten organisiert.

Was wünschen Sie sich für die Zukunft?

Mergel: Mehr Nachwuchs! Wenn die Kinder raus sind und studieren, würde ich gerne aussteigen. Es wäre schön, wenn es noch mehr Engagierte gäbe. Es gibt viele, die anpacken, wenn es nötig ist, aber man muss ja auch einen Motor haben, der alles anstößt. Das ist anstrengend. Das machen nicht viele. Ansonsten sollen weiterhin so viele Jugendliche da sein wie jetzt, das ist schon cool!

Womit werben Sie um neue Ehrenamtler?

Mergel: Also, wir sind jetzt sechs Personen im Vorstand. Davon drei jüngere Erwachsene, die gerade Abi gemacht haben und drei „gestandene“ Erwachsene. Mein Köder war: Ihr dürft mitbestimmen, wofür im Verein Geld ausgegeben wird, wohin Fahrten gehen und ähnliches. Natürlich muss man bei der Organisation zu Beginn noch Hilfestellung leisten, das ist klar. Aber sie sind jetzt schon seit mehr als einem Jahr im Vorstand.
Außerdem schicken wir auch schon 13- bis 14-Jährige auf Trainerlehrgänge. Wer möchte, geht für ein bis zwei Wochen auf einen Lehrgang mit Prüfung. Das wollen sie und das machen sie dann auch.
Mein 15-jähriger Sohn trainiert beispielsweise eine U13 Mannschaft und organisiert das eigenverantwortlich. Für unsere ehrenamtlichen Tätigkeiten zahlen wir nichts. Aber Trainer bekommen für eine Übungseinheit von 90 Minuten eine Aufwandsentschädigung. Deren Höhe richtet sich nach der Trainerlizenz, das startet mit 6 Euro. Für Jugendliche ist es schon etwas, wenn sie diese Pauschale bekommen.

Mehr Information rund um den Verein gibt es online unter evc-massen.de