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Lionel Lach erzählt über den Bürgerverein Alte Heide e.V.: Zusammen etwas schaffen

2007 wurde der Bürgerverein Alte Heide nach einer Bürgerversammlung gegründet. Er hat heute über hundert Mitglieder. Lionel Lach erzählt, wie es dazu kam.

Gemeinsames Essen des Jugendclubs vor dem Bürgerzentrum. FOTO: BÜRGERVEREIN ALTE HEIDE

Welche Funktion bekleiden Sie in Ihrem Ehrenamt?
Ich bin Vorsitzender und einer der Gründer des "Bürgervereins Alte Heide" und Generalmanager des Bürgerzentrum "BB Alte Heide". Das Logo des Bürgerzentrums BB habe ich ebenfalls entworfen. Es war uns wichtig, dass es ohne "alten Charme"ist, sondern jung und modern. Es prägt sich gut ein

Den Bürgerverein Alte Heide habe ich 2007 als 24-Jähriger mitgegründet, weil der alte Verein, dem ich seit dem 16. Lebensjahr angehört habe, verhindert hat, dass etwas modernisiert werden konnte, und dass neue Leute mitmachen konnten. Dieser Verein „An der Vaerstbrücke" war damals fast 40 Jahre alt, es war ein Siedlerverein. Zu den „Alten" habe ich gesagt: „Wenn Ihr Euch nicht modernisiert und öffnet, dann wird der Verein sterben."

Mit weiteren sechs Menschen habe ich dann einen neuen Verein gegründet, erstmal nicht als eingetragner Verein. Es hat nur zwei Jahre gedauert, da hat sich der alte Siedlerverein aufgelöst. Wir anderen haben mit kleineren Projekten angefangen, Sommerfeste in den Gärten gefeiert, und zwei öffentliche Plätze in der „Alten Heide" mitgestaltet, beispielsweise Bänke aufgestellt.

Dann wurden zwei große Bushaltestellen gebaut, die erste vom Verein, aus der zweiten wurde eine Jugendwerkstatt gemacht. Anschließend haben die Stadtwerke sie mit Solaranlagen ausgestattet, sodass sie beleuchtet werden konnten. Je mehr wir gemacht haben, desto mehr hat sich ergeben. Aus den ersten sieben Mitgliedern wurden 110 Mitglieder. Sie wohnen überall im Kreisgebiet. Wir sind da, wo Menschen noch eine Verbindung mit der „Alten Heide" fühlen.

"Wenn Sie Menschen begeistern und mitziehen wollen, müssen Sie mit Eifer vorangehen."

Lione Lach



Welche Qualifikationen waren dafür nötig? 
Es hat mir sehr geholfen, dass ich seit 2002 Soldat im Bereich Logistik-Organisation-Beschaffung bin. Viele Sachen, die ich im Beruf als Kaufmann gelernt habe, kann ich 1:1 auch im Ehrenamt anwenden. Beispielsweise Personaleinsätze: Wer ist wann wo? Und finanzielle Kalkulationen. Bei der Bundeswehr habe ich Weiterbildungen als Projekt- und Eventmanager gemacht. Dass das hilfreich ist, haben mir auch meine Mitglieder bestätigt.

Wodurch wurden Sie motiviert?
Als 16-Jähriger war es mir wichtig, als Gemeinschaft zusammen etwas zu erreichen, etwas aufzubauen. Die Siedlungsbewohner stammten vor allem aus dem früheren Ostpreußen und dem Sudetenland. Da ist man als Kind reingewachsen, dass man was tut und auch die Älteren unterstützt. Viele der Jugendlichen von damals sind heute im Bürgerverein als Vorstand. Und wir haben heute so viele Jugendliche, dass wir eine eigene Jugendabteilung im Verein haben.

Wie viel Zeit investieren Sie?
Ehrenamt ist Zeit. In der Woche sind es 20 bis 25 Stunden. Wenn Sie Menschen begeistern und mitziehen wollen, müssen Sie mit Eifer vorangehen. Vor drei Jahren sollte das jetzige Bürgerhaus abgerissen werden. Der Verein hat erstritten, dass es einen festen Platz gibt, wo viele Angebote stattfinden. Es wurde eine Lücke im Sozialleben gefüllt. Wir sind ein wichtiger Teil der Gesellschaft geworden. Jeder möchte was bewegen.

Ich muss sagen, ich kann mir das nur wegen meines Berufs erlauben. Das Ehrenamt wird von der Bundeswehr unterstützt. Außerdem: Wenn Sie so etwas anfangen, wie beispielsweise als Manager des Bürgerhauses, können Sie nicht einfach wieder aufhören.

Was gefällt Ihnen an Ihrer Tätigkeit?
Dass nicht nur gequatscht wird. Es geht um die Power, die durch die Ehrenamtlichen entsteht. Die Leute sind motiviert, manche sind Feuer und Flamme. Der Einzelne kann nicht viel. Das, was ich gebe und was ich wiederbekomme, ist unbezahlbar.

Was wünschen Sie sich für die Zukunft?
Für die Zukunft wünsche ich mir, dass weiterhin alle gesund bleiben. Außerdem, dass weiterhin dieser Gemeinschaftssinn herrscht und es mit dem Verein so positiv weitergeht.

Womit werben Sie um Nachwuchs?
Wir machen Veranstaltungen und Projekte und berichten darüber in den Sozialen Medien. Die Veranstaltungen sind vielfältig: die „Aktion Saubermann" im Frühjahr, das Osterfeuer mit der „Alten Heide", Wanderung an Christi Himmelfahrt, das Sommerfest, ein Halloweenpark, im letzten Jahr mit über 800 Besuchern, davon 150 Kinder. Außerdem machen wir einen Adventsmarkt und eine Silvesterparty.

Die Jugendlichen bringen neue Themen mit. Was wir machen, ist von der Jugend für die Jugend. Arbeiten werden in Gruppen erledigt, es ist immer ein „alter Meister" dabei, der sein Wissen mit 5 oder 6 Jugendlichen teilt, die wiederum ihren Eifer und ihre Kraft einbringen. Das gefällt beiden Seiten. buergervereinalteheide.de