Auf der Zielgerade der Sanierung wird es noch einmal spannend: Denn während das Gerüst am Kirchturm der Unnaer Stadtkirche immer weiter schwindet, sind die Arbeiten am Gotteshaus jedoch noch nicht beendet. Ein dritter Bauabschnitt ist es, der noch aussteht, dessen Finanzierung sich jedoch schwierig gestaltet.Konkret geht es dabei um die sogenannten Schildwände an der Westfassade der Kirche. Sie sind eigentlich ein Teil des Kirchenschiffs und daher zu einem eigenen Bauabschnitt geworden.Begonnen hatten die Arbeiten an der Spitze des Turms, dort wo auch die ersten Schäden durch Sturmtief Friederike sichtbar geworden waren. Je näher diese jedoch betrachtet wurden und je weiter die (Vor-)Arbeiten fortschritten, desto deutlicher wurde, dass die Probleme weit mehr als nur den oberen Turmabschnitt betreffen. Altersbedingte Schäden im Mauerwerk und die Folgen früherer Ausbesserungen sorgten dafür, dass weit mehr Arbeiten anstanden, als man ursprünglich vorgesehen hatte. Und mit jedem neuen Schaden wuchs natürlich auch die Summe, die für die Beseitigung notwendig ist. Auf 5.370.000 Euro beläuft sich die Gesamtsumme.
Rund 770.000 Euro flossen in die Erneuerung der Turmhaube, die nun wieder im strahlenden Kupferton erscheint, gleich 3.400.000 Euro mussten für die Sanierung der oberen Fassade, der Galerie sowie der Steinverzierungen aufgebracht werden. Der zweite Bauabschnitt, aktuell im Fokus der Sanierer, befasst sich mit dem Mauerwerk unterhalb der Höhe von 24 Metern. Etwa 1,2 Millionen Euro sind hierfür eingeplant.
Da las es sich zwar zunächst einmal wie eine erleichternde Nachricht, dass von der Gesamtsumme immerhin bereits 5.003.146 Euro gesichert waren. Spenden, Fördergelder und auch ein Kredit in Höhe von einer Million Euro, den die Kirchgemeinde aufnahm, machten diese Summe möglich. Doch die restlichen rund 370.000 Euro stellten und stellen weiterhin eine Herausforderung da. Denn die Mittel scheinen erschöpft: Förderungen für den dritten Bauabschnitt gab es keine, ein weiterer Kredit ist ebenfalls keine Option.
Doch ein erster Schritt bei der Bewältigung dieses Hindernisses ist geschafft – wenn auch mit etwas Zittern. Denn die Stadt Unna wird zwar 100.000 Euro aus der Stadtkasse für die Sanierung erhalten, die Abstimmung darüber verlief aber nicht ohne Gegenstimmen. Mit 24 Ja- zu 17-Neinstimmen endete die geheime Abstimmung der Unnaer Ratsmitglieder vor wenigen Wochen. Bereits im Bauausschuss hatte es immerhin rund ein Drittel an Gegenstimmen gegeben.
Begründet wurde die ablehnende Haltung zum einen mit den sanierungsbedürftigen Baudenkmälern im städtischen Besitz, aber auch mit der Förderung, die aus Bundes- und Landesmitteln bereits geflossen sei – trotz des „stattlichen Vermögen, über das die Evangelische Kirche von Westfalen laut Sicht der Kritiker verfüge.
Trotz dieser Zweifel ist mit dem Zuschuss der nächste Schritt auf dem Weg zur endgültigen Sanierung geschafft.
Turmretter werden
Weiterhin werden Turmretter gesucht, die dabei helfen, die Kosten für die Sanierung zu stemmen. Neben klassischen Spenden kann die Unterstützung auch auf andere Weise erfolgen – zum Beispiel durch den Turmretterkalender. Bereits zum dritten Mal erscheint der Kalender für den guten Zweck, auch bei dieser Auflage zeigt er die schönsten Motive aus Unna und Umgebung. Erhältlich ist der hochformatige Kalender zum Preis von 15 Euro bei folgenden Vorverkaufsstellen: Buchhandlung Hornung, Papeterie am Markt, Weltbild, Kaufhaus Schnückel, Eine-Welt-Laden, Stadtkirche und Geschäftsstelle des Hellweger Anzeigers.
Spenden sind weiterhin beim Verein zur Erhaltung der Ev. Stadtkirche zu Unna möglich:
Sparkasse Unna Kamen
IBAN DE24 4435 0060 0000 0823 21
Volksbank Unna
IBAN DE28 4416 0014 4202 3489 01
Informationen gibt es unter foerderverein-stadtkirche-unna.de