Seine Funktion als Wasserrückhaltefläche hat der Bornekamp in diesem Jahr häufig genug bewiesen, ein Bereich stach dabei jedoch heraus: der Bornekampteich. Denn während andere Bereiche – wie bei enormen Wassermengen vorgesehen – überflutet wurden, war der Teich selbst zu diesem Zeitpunkt nicht wirklich gefüllt – und das war nicht das erste Mal, dass der Wasserstand in den Fokus des Interesses gerückt ist.
Denn eigentlich sollte der neue Bornekampteich im Zuge seiner Sanierung zu einem der besonderen Orte innerhalb des Naherholungsgebietes werden. Geplant war ein Abschied von Zeiten, in denen das Gewässer in den Sommermonaten aufgrund einer zu geringen Frischwasserzufuhr umzukippen drohte und generell mit Wasserverlust zu kämpfen hatte. Erholungspunkt statt Sorgenkind – so lautete die Devise. Doch die Realität sah anders aus, denn von einem gut gefüllten Teich war man trotz des eher feuchteren Sommers weit entfernt.
Schnell stand dabei fest, dass ein mangelnder Zufluss in den Teich nicht das Problem ist, vielmehr ist es die Menge an Wasser, die der Teich verliert. In den Fokus ist daher die Art und Weise gerückt, mit der der Teichuntergrund abgedichtet wurde. Hier hatte man sich bewusst gegen eine Folie entschieden und auf eine Tonschicht gesetzt. Diese Schicht sollte auf natürlich Weise verhindern, dass das Wasser im Boden versickert.
In der Folge rollen einweiteres Mal die Bagger an, Anfang August ging es an die Sanierung des Bornekampteiches – bedingt durch die vorherigen Starkregenereignisse und Schäden in NRW später als geplant. Schritt für Schritt wurden dann jedoch die Schutzschicht aus Schotter und die Tonschicht erst ab- und dann wieder aufgetragen. Rund 20 Zentimeter der insgesamt doppelt so dicken Tonschicht trugen die Arbeiter wieder ab, verdichteten die vorhandene Schicht und füllten erneut wieder auf eine Stärke von 40 Zentimetern auf. Es folgte ein weiteres Mal die Schotterschicht und dann das Warten auf die neue Befüllung. Da hierfür das Wasser aus dem Quellstein, die stetige Wasserzufuhr für den Teich, nicht ausgereicht hätte, wurde nachgeholfen. Das Ergebnis war jedoch ein weiteres Mal eher ernüchternd. Wieder verlor der Teich Wasser.
Daher bleibt das Thema erst einmal erhalten, eine Laboranalyse der Tonschicht soll nun Licht ins Dunkel bringen. Hierbei steht die Frage im Raum, ob das Material selbst gegebenenfalls Ursache der Probleme ist. Daher wurden Probebohrungen durchgeführt – und das gleich doppel. Denn sowohl die Unnaer Stadtbetriebe, Auftraggeber für die Teichsanierung, als auch die ausführende Firma beauftragen unterschiedliche Labore mit der Analyse der Tonschicht. Über einen längeren Zeitraum wird diese hierzu in einer Wassersäule auf ihre Dichtigkeit getestet. Wäre das Material nicht Ursache für die Probleme, ginge die Suche weiter, Fehler bei der Aufbringung der Tonschicht könnten dann die Ursache sein.
Bis diese Frage abschließend beantwortet ist – und der Bornekamp einen dichten Teich hat – dreht sich die Geschichte also weiter. Mit höheren Kosten für die Stadt sei das jedoch nicht verbunden. Man habe einen dichten Teich zu einer festgelegten Summe in Auftrag gegeben. Bei dieser bliebe es auch, gezahlt würde ohnehin erst, wenn der Teich auch wirklich dicht sei.