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Das „Heerener Mädchen“: Zurück an der gewohnten Stelle

Eine „Kopie“ der Bronzeskulptur wurde im Sommer wieder aufgestellt. Zudem haben die Kulturstiftung der Sparkasse Unna Kamen und das Sozialwerk Heeren-Werve die nötigen Finanzmittel zur Verfügung gestellt.

Die ursprüngliche Skulptur „Mädchen und Baum“ im März 2012. FOTO: (A)STEFAN MILK

Lange Zeit war man in Stadtverwaltung der Kamen der Ansicht, dass es nicht möglich sein würde, die 1982 aufgestellte und 2012 von Bronzedieben gestohlene Skulptur „Mädchen und Baum“, zu rekonstruieren. Der Schöpfer des Originals, der Kamener Künstler Heinrich Kemmer hatte sein Atelier aufgelöst und keine Unterlagen mehr zurückbehalten. Er lebte 2012 in einer Senioreneinrichtung und konnte nicht mehr zur Rekonstruktion beitragen.

In der Gießerei, wo das „Heerener Mädchen“ (Volksmund) 1982 1982 entstanden war, existierte auch keine Abgussform mehr. So beschloss man städtischerseits zunächst, wenigstens eine Erinnerungstafel am Bergahorn anzubringen. Die Schuhe des Bronzemädchens waren nämlich als traurige Mahnung an Ort und Stelle zurückgelassen worden.

Die Idee wird wiederbelebt

Das Stadtteilmanagement in Heeren belebte 2019 die alte Idee eines Ersatz-Kunstwerks an gleicher Stelle wieder neu. Die Dorfmitte wurde mit neuen Bänken aufgewertet und der Platz, an dem das Heerener Mädchen gestanden hatte, sollte wieder durch ein passendes Kunstwerk belebt werden.

Die Heimatpfleger hatten 2020 diesen Entwurf zur Diskussion gestellt. FOTO: PRIVAT
Die Heimatpfleger hatten 2020 diesen Entwurf zur Diskussion gestellt. FOTO: PRIVAT

Zunächst war unter anderem die Installation eines Hologramms im Gespräch. Allerdings traf man während der Phase der Ideenfindung auf den in Mühlheim tätigen Künstler Kuno Lang, der mit Heinrich Kemming befreundet war. Er fand heraus, dass noch ein - vermutlich letzter - Abguss des Heerener Mädchens in Gips existierte: nämlich im Dortmunder Garten eines Freundes von Heinrich Kemming. Zehn Jahre lang soll die Skulptur dort unbeeindruckt von den Kamener Vorgängen gestanden haben. Zu diesem Hinweis war Lang über Kontakte aus Kemmings letzten Wirkungskreis in Hamminkeln gelangt. Die Stadt Kamen freute sich über diese glückliche Fügung, kaufte dieses Gipspositiv und ließ daraus einen neuen Bronzeabguss erstellen. Die hierzu nötigen Finanzmittel wurden durch die Kulturstiftung der Sparkasse Unna Kamen und das Sozialwerk Heeren-Werve zur Verfügung gestellt.

Die Heerener wollten die Rückkehr ihrer Skulptur feiern. Der Termin im Juni fiel allerdings unwetterbedingt aus und die Einweihung erfolgte Anfang August.