Die vergangenen Wochen haben es noch einmal vor Augen geführt: Der Klimawandel nimmt schon jetzt einen immer größer werdenden Einfluss auf Alltag aus. Nach den übermäßig trockenen Vorjahren ist es in diesem Jahr das Wasser, das im Überfluss zur Gefahr wird. Wie man diesen Veränderungen und dem längeren Andauern von extremen Wetterlagen begegnen kann, ist eine Frage, der man sich im globalen, aber auch im lokalen Rahmen stellen muss. Aus diesem Grund beauftragte der Gemeinderat die Holzwickeder Verwaltung im Frühjahr 2018 mit der Beantragung von Fördermitteln für die Erstellung eines „Integrierten Klimaschutzkonzeptes“. Gut 2,5 Jahre später war nicht nur die Förderung bewilligt, im September 2020 beschloss der Rat das entsprechende Konzept. Verfolgt werden mit dem Konzept gleich mehrere Ziele auf lokaler Ebene, die wiederum ihren Teil zu den Gesamtbemühungen beitragen. Bis 2035, so sieht es das mehr als 200 Seiten umfassende Konzept vor, sollen unter anderem der Ausbau der regenerativen Energieerzeugung vorangetrieben, eine nachhaltige Mobilität gefördert und Anpassungen an die Herausforderungen des Klimawandels vorangetrieben werden. Der Verwaltung und den kommunalen Einrichtungen fällt dabei die Vorreiterrolle zu, die auch andere Menschen von den Maßnahmen überzeugen soll. Langfristig möchte man auf diese Weise bis 2050 eine Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen von 95 Prozent im Vergleich zum Jahr 1990 erreichen.
Ein Manager für den Klimaschutz
Allein mit diesen Zielsetzungen ist es jedoch nicht getan, es müssen Taten folgen und dafür hat die Verwaltung seit wenigen Wochen personelle Verstärkung erhalten. Seit dem 1. Juni hat Holzwickede mit Felix Sprenger einen eigenen Klimaschutzmanager. Die Stelle wird vom Bundesministerium für Umwelt im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative und soll dabei helfen, Projekte voranzubringen, aber auch die verschiedenen Akteure vor Ort zu koordinieren.
Besonders auf den Austausch mit den Bürgerinnen und Bürgern freue er sich bei seiner zukünftigen Arbeit, erklärte Sprenger bei seiner Vorstellung. Gemeinsam Ziele zu erreichen und somit nachhaltig etwas zu bewegen bleibt hierdurch nicht bloß eine reine Zielsetzung des Klimaschutzkonzeptes.
Ganz im Gegenteil: Aufgrund seiner Mitorganisation beim bundesweiten Sensibilisierungskurs „klimafit“ – dahinter verbirgt sich ein Mitmachkurs für alle, die bei der klimafreundlichen Gestaltung ihrer Kommune helfen möchten – würde Sprenger für interessierte Bürgerinnen und Bürger in Holzwickede ein entsprechendes Fortbildungsangebot schaffen.
Viele Ideen für die Verwirklichung der Ziele
Die Veränderungen, die im Laufe der nächsten Jahre Einzug halten sollen, zeigen sich auf unterschiedlichste Weise. Ein Ausbau der Fotovoltaik- Kapazitäten auf den kommunalen Gebäuden ist eine Möglichkeit, eine klimafreundlichere Energiegewinnung zu nutzen, andere Projekte zielen beispielsweise auf die ökologische Vielfalt ab. Gerade hier zeigt sich, dass ein Kirchturmdenken kein Teil der Umsetzung ist. So machte Sprenger jüngst Werbung für eine Informationsveranstaltung des Kreises Unna, bei der über Alternativen zu Schottergärten aufgeklärt wurde. An anderer Stelle standen in der Gemeinde derzeit Themen zur Debatte, deren Entstehung noch vor dem Amtsantritt des neuen Klimaschutzmanagers lagen, aber sein Arbeitsfeld definitiv betreffen. So soll es ein Pilotprojekt mit der Begrünung der Dächer von Bushaltestellen geben. Das hat nicht eine positive Auswirkung auf das Mikroklima im direkten Umfeld, sondern auch Insekten einen Rückzugsort sowie eine Nahrungsquelle bieten.
Kontaktmöglichkeiten zum neuen Klimaschutzmanager der Gemeinde Holzwickede bestehen unter der Rufnummer 02301/915407 oder per E-Mail an f.sprenger@holzwickede.de. Mehr zum Thema Klimaschutz gibt es auch online unter holzwickede.de (Suchbegriff: „Klimaschutz“).