Anfang des Jahres schon wurde bekannt, dass der Busbahnhof in Bergkamen ebenso wie mehrere Bushaltestellen im Laufe des Jahres umgebaut werden müssen. Grund dafür sind neue gesetzliche Regelungen, die den Öffentlichen Personennahverkehr betreffen. Konkret geht es dabei um die Vorgaben des neuen Personenbeförderungsgesetzes, das die Barrierefreiheit des ÖPNV zum Stichtag 1. Januar 2022 vorsieht. Menschen mit Beeinträchtigungen, deren Sehfähigkeit beispielsweise eingeschränkt ist, sollen die öffentlichen Verkehrsmittel ohne Probleme nutzen können.
Daher rückten in Bergkamen nicht nur 75 Bushaltestellen in den Fokus, sondern auch der Busbahnhof. Auch hier sollten noch in diesem Jahr verschiedene Maßnahmen umgesetzt werden, um die Barrierefreiheit zu gewährleisten. Mittlerweile steht jedoch fest, dass sich der vollständige Umbau verzögert, alle MaßA nahmen nicht mehr in diesem Jahr umgesetzt werden können.
Dabei ist der Auftrag für die Arbeiten bereits vergeben, vor deren Start wollte die Stadtverwaltung jedoch noch einmal die Expertise von Betroffenen einholen. Hierzu trat sie in Kontakt mit dem Blinden- und Sehbehindertenverein Kreis Unna. Dessen Vorsitzender Frank Vehlow hatte bereits zuvor auf die Probleme am aktuellen Zustand des Busbahnhofs hingewiesen.
Hilfe bei Sehbeeinträchtigungen
Denn gerade in Sachen Orientierung gibt es für Menschen mit Sehbeeinträchtigungen noch viele Schwierigkeiten. Für Abhilfe sollen dabei „taktile Elemente“ sorgen, das sind Platten mit einem bestimmten Profil, die mit dem Taststock ertastet werden können und bei der Orientierung helfen. Unter anderen dienen solche Elemente dazu, auf Überquerungen hinzuweisen – auch im Umfeld des Busbahnhofs. In den Fokus rückt dabei zum Beispiel der Rathaus-Kreisel. Ebenso sahen die Pläne einen Fahrplan, der sich ertasten lässt, und eine Akustiksäule mit Auskunftsfunktionen vor. All das soll es bald geben.
Mobilität ohne Hindernisse
Doch die Maßnahmen richten sich nicht nur an Menschen mit Sehbeeinträchtigungen. Auch Fahrgäste, die auf Gehhilfen oder den Rollstuhl angewiesen sind, sollen den Busbahnhof in Zukunft ohne Einschränkungen nutzen können. Zum einen sind dafür Absenkungen an den Überwegen vorgesehen, zum anderen ein Einstieg ohne Stufe als Hindernis.
Gänzlich ohne Arbeiten wird das verbleibende Jahr jedoch nicht sein. Die Maßnahmen im Umfeld des Busbahnhofs stehen noch für die kommenden Monate an, unter anderem die Einrichtung eines Zebrastreifens im Bereich des ehemaligen Friedhofs Bergkamen-Mitte, der vielen als Park dient.
Um die Beeinträchtigungen während der Umbauphase so klein wie möglich zu halten, werden die Bussteige übrigens nacheinander umgebaut. So kann der Linienverkehr weiterhin laufen, die betroffenen Linien fahren dann an einem anderen Bussteig weiter.