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Mehr Platz für die Jüngsten

In Rünthe wird das Gemeindezentrum „Haus der Mitte“ weichen, um Platz für eine größere Kita zu schaffen.

Im kommenden Frühjahr soll auch der Bergkamener Busbahnhof barrierefrei sein. FOTO: MILK

Betreuungsplätze in Kindertageseinrichtungen sind ein begehrtes Gut, Bergkamen ist da keine Ausnahme. Und obwohl die Stadt mit der Eröffnung des geplanten Kindergartens im Gesundheitszentrum „PureD“ rechnerisch über ausreichend Plätze verfügen würde, gibt es in Rünthe nun konkrete Pläne, auch das dortige Angebot zu erweitern. Denn die Betreuung soll wohnortnah erfolgen und für den Stadtteil ist abzusehen, dass die vorhandenen Plätze im Kindergarten „Arche Noah“ auf lange Sicht nicht reichen werden.

Betreuungsplätze für 90

Kinder Allerdings reicht der Platz im bisherigen Gebäude nicht aus, um das Angebot auszuweiten. Zwei Gruppen mit derzeit 43 Kindern gibt es dort bereits, mit der Erweiterung sollen noch einmal 47 hinzukommen. Im Fokus liegen dabei auch die U3-Betreuung und die Über-Mittag-Betreuung, beide Angebote sollen ausgebaut werden. Doch am bisherigen Standort an der Christuskirche ist für vier Gruppen kein Platz. Daher hat das Kindergartenwerk im Evangelischen Kirchenkreis Unna als Träger der Einrichtung die Pläne für einen Neubau entwickelt. In den Blickpunkt ist dabei das „Haus der Mitte“, das Rünther Gemeindezentrum, gerückt. Zum einen bietet das dortige Gelände ausreichend Platz für die Neubaupläne, zum anderen ist das Gemeindezentrum selbst sanierungsbedürftig. Insbesondere das Untergeschoss macht Probleme mit feuchten Wänden, teils durch Wassereinbrüche.

Gemeindegruppen brauchen neue Treffpunkte

Allerdings ist es nicht nur Sorgenkind, sondern auch Treffpunkt vieler Gruppen innerhalb der Martin-Luther-Gemeinde. Die Jugendgruppen haben dort ebenso ihre Anlaufstelle wie die Frauenhilfe oder das Presbyterium. Sie alle werden sich übergangsweise an neue Treffpunkte gewöhnen müssen, bis der Neubau steht, denn der soll Kita und Gemeinde unter einem Dach vereinen. Als Ersatz sollen Räume an und in der Christuskirche als Ersatz genutzt werden. Und langfristig soll die neue Kita zu einem Familienzentrum werden.

Auch das bisherige Kindergartengebäude soll nur teils abgerissen werden, für den Rest ist ein Umbau nebst Neunutzung vorgesehen.

Realisierung durch „Investorenmodell“

Für die Realisierung der Neubaupläne setzt das Kindergartenwerk auf eine Herangehensweise, die man bereits in Holzwickede praktiziert: das sogenannte „Investorenmodell“. Hierbei baut ein Investor die neue Kita und vermietet sie dann an das Kindergartenwerk. Ein entsprechender Investor, der in der Region bereits mehrere Kindergärten errichtet hat, ist in Form der Materio GmbH aus Soest bereits gefunden.

Vom Plan zur Wirklichkeit

Bislang sind all diese Vorhaben jedoch erst einmal nur Pläne, bis in der neuen „Arche Noah“ wirklich Kita-Betrieb herrscht, wird es noch mindestens bis zum Beginn des Kindergartenjahres 2023/24 dauern. Der Bergkamener Stadtrat hat einer Übernahme der höheren Mietkosten als aktuell bereits zugestimmt, aber natürlich stehen noch die notwendigen Formalitäten wie der Bauantrag aus. Doch all das soll schnell auf den Weg gebracht werden. Möglicherweise könnten Abriss und der Neubau schon in der ersten Jahreshälfte 2022 beginnen.