1. Das Aussehen: Die Schale ist, wie jeder weiß, rund. Wohl nicht jedem bekannt: Der Durchmesser beträgt 59 cm, das Gewicht liegt bei etwa elf Kilogramm.
2. Teure Klunker: 16 Turmalinen (einer Edelsteinart) mit 175 Karat schmücken die Schale. Mittlerweile sind es nach einer Erweiterung sogar 21 Turmalien. Der geschätzte Wert liegt bei 25.000 Euro.
3. Eine Frau kreiert Objekt der Begierde: Entworfen und hergestellt wurde die Schale von der Kunst-Professorin Elisabeth Treskow mit ihren Studenten in den Werkschulen Köln. Das beeindruckte offenbar nachhaltig, mittlerweile gibt es in Köln sogar einen nach der inzwischen verstorbenen Schöpferin benannten Platz.
4. Zitat der Schöpferin: „Meine Versuche, zu warten bis die Musen mich küssten, sind immer fehlgeschlagen. Ich glaube, sie küssen lieber die, denen der Schweiß heißen Bemühens die Stirn feuchtet, als jene, die ihre Ankunft untätig schwärmend erwarten."
5. Stolze Historie: Alle Titelträger seit 1903 sind auf der Meisterschale verewigt. Premierenklub ist der VfB Leipzig. Der 1. FC Köln ist der erste Titelträger aus der 1963 neu gegründeten Bundesliga.
6. Verschollene (?) Victoria: Die Victoria-Trophäe, benannt nach der römischen Siegesgöttin, war der Vorgänger der Meisterschale. Sie galt nach dem zweiten Weltkrieg als verschollen, tauchte aber 1990 wieder auf. Mittlerweile steht sie im Dortmunder Fußballmuseum.
7. Platz wird knapp: Bereits 1981 wurde die Schale auf dem Außenring vergrößert, damit weitere Gewinner auf ihr Platz finden. 2009 wurden die Gravurplatten durch größere ersetzt. Somit stehen drei statt zuvor zwei Zeilen für die Namen der Gewinner zur Verfügung.
8. 1904 - gibt's nicht: ... zumindest nicht auf der Meisterschale. Das bei BVB-Fans ohnehin eher unbeliebte Jahr taucht auf der Meisterschale als einziges nicht auf. Der Grund: Die Saison wurde wegen Streitigkeiten rund um Ort für das damals übliche Finale nicht beendet.
9. Rechtschreibung: Ganz egal! M-öchengladbach? Oder Mönc-hengladbach? Bra-unschweiger TSV Eintracht 1895? Sieht komisch aus, ist aber so. Die orthografisch nicht korrekte Trennung sorgt aber für ein bestmögliches Ausnutzen des knappen Platzes auf der Schale.
10. Despektierlicher Spitzname: Schon das Wort „Schale" ist für die enorme Bedeutung des Titels schon abschätzig. Doch der ebenfalls geläufige Spitzname „Salatschüssel" ist an Despektierlichkeit kaum zu überbieten, oder?
11. Schale für das Wohnzimmer: Auf diversen Online-Handelsplattformen werden Schalen für die eigenen vier Wände angeboten. So verlangt etwa der bekannte deutsche Spielehersteller „Ravensburger" knapp 30 Euro für eine Meisterschale aus Karton. Dazu gibt es Puzzelevarianten, Glasschalen...
12. Schale(n) für die Vitrine: Da das Original ein Wanderpokal ist, wurden Duplikate erstellt für die Titelgewinner erstellt. Ein Schalen-Nachbau steht beispielsweise im Dortmunder „Borusseum".
13. Auf Nummer sicher: Der Kapitän des frisch gebackenen Meisters will natürlich auch die Schale gen Himmel stemmen. Doch ist die Meisterfrage vor dem Finale wie in diesem Jahr nicht geklärt, wandert die echte Schale zum Spitzenreiter, das Verfolgerteam muss sich im Falle des Titelgewinns mit einer Kopie begnügen.
14. Pfleger der Schale: Damit das Prachtstück auch Jahr für Jahr für den Deutschen Meister blitzt und blinkt, kümmert sich Adolf Kunesch um das gute Stück. Kunesch besitzt eine Goldschmiede in Rodenbach, was im hessischen Main-Kinzig-Kreis liegt.
15. Schale war weg: Bei einer Meisterfeier des FC Bayern war die Schale plötzlich weg. Die Verantwortlichen bekamen es nach Stunden der Unauffindbarkeit langsam Muffensausen. Doch dann sorgte der frühere FCB-Keeper Jean-Marie Pfaff für Durchatmen: Er hatte sich einen Scherz erlaubt und die Schale nur versteckt.
16. Blick in die Zukunft: Aktuell finden nur noch etwa drei weitere Meister Platz auf der Schale - natürlich von der Länge des Vereinsnamens der Titelträger abhängig. Dann muss wohl wieder „angebaut werden.