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Talent und Geschick sollte man mitbringen

Der angehende Steinmetz Schechmus Husen haut gerne Schriften.

Mit einem Knüpfel behaut Schechmus Husen einen Anröchter Grünsandstein auf dem weitläufigen Betriebsgelände von Naturstein Determann. FOTO: BENDER

Das Interesse an der Arbeit mit Steinen scheint bei Schechmus Husen in der Familie zu liegen. Doch während sein Vater als Maurer hauptsächlich vorgefertigte Steine dazu nutzt, Gebäude zu errichten, widmet sich der 28-Jährige jedem einzelnen Stein mit Hingabe und bearbeitet diesen individuell. Denn Schechmus Husen ist Auszubildender im Steinmetzhandwerk.

„Besonders das Hauen, gut gefällt mir denn ich erschaffe gerne etwas mit meinen eigenen Händen“, sagt der Geselle. Auch das Hauen von Schriften macht er gerne, wobei diese mittlerweile häufig nicht mehr gehauen, sondern fertig montiert oder gesandstrahlt werden. Auf den Beruf gebracht hat ihn ein Bekannter, der ihm vorgeschlagen hat, bei einem Steinmetzbetrieb ein Praktikum zu machen. Nach zwei Wochen stand für den 28-Jährigen fest: Diesen Beruf möchte ich erlernen.

„Zunächst lernen die Auszubildenden, wie man eine Fläche haut, denn das ist die Basis“, erklärt Christoph Determann, Inhaber des gleichnamigen Natursteinbetriebs in Kamen. Schließlich besteht jede Abrundung aus mehreren Flächen, die später rundgezogen werden, wie es fachmännisch heißt. „Bis man das Eisen richtig führen kann, braucht es sehr viel Übung“, ergänzt der Steinmetz- und Steinbildhauermeister. „Dafür sollte man schon ein wenig Talent und Geschick mitbringen.“

Für jeden Naturstein benötigt ein Steinmetz Tausende von Schlägen und wenn einer von denen danebengeht, dann hat der Stein eine Beschädigung. „Wenn man Pech hat, muss man dann wieder von vorne anfangen - bei einem neuen Stein“, so Christoph Determann. „Denn der vom Kunden ausgesuchte Stein muss maßhaltig sein. Daher ist das Üben für den Nachwuchs sehr wichtig.“

Wie bei vielen Steinmetzbetrieben, die sich auf die Gestaltung von Grabsteinen, Grabeinfassungen und Grababdeckungen spezialisiert haben, ist auch bei Naturstein Determann nicht alles reine Handarbeit. „Unser Winkelschleifer und unsere Konturfräse kommen regelmäßig zum Einsatz, um die Arbeit für die Mitarbeiter zu erleichtern“, erzählt der 45-Jährige. Ebenfalls beliebt beidem Team ist der Kran, denn mit diesem können die schweren Natursteine und Granite komfortabler versetzt oder nach Abschluss aller Arbeiten auf den Transporter gehoben werden.

Die meisten Steine kommen derzeit aus dem Ausland. „Die Kunden lieben bunte Farben und diese gibt es bei den Graniten in Deutschland nicht“, erklärt Christoph Determann, der zugleich Obermeister der Bildhauer- und Steinmetz-Innung Hellweg-Lippe ist. „Granite, die blau, rot oder grün sind, kommen hauptsächlich aus Brasilien oder aus Indien, dem Irak sowie weiteren Ländern Asiens. Attraktive Materialien gibt es auch in Skandinavien. „Die Kunden sind verständlicherweise ein wenig verwöhnt, denn sie sehen die beim schönsten Steine Steinmetz und die möchten sie dann natürlich auch haben.“

Auch Schechmus Husens derzeitiger Favorit kommt aus Asien. „Mein Lieblingsstein ist der Steel Grey aus Indien. Das ist ein Monzonit, der Ähnlichkeit mit Granit hat.“ Seinen Namen verdankt er der Berggruppe Monzoni-Valacia, die sich im Trentino in Italien befindet. In den vergangenen Jahren ist allerdings ein deutlicher Trend zu spüren“, sagt der Steinmetz- und Steinbildhauermeister. „Die Menschen fragen verstärkt wieder heimische Materialien nach.“

Den Umgang mit Kunden sowie die praktischen Tätigkeiten lernen die angehenden Steinmetze und Steinbildhauer in ihrem Ausbildungsbetrieb. Die Theorie, zu der auch alles Wissenswerte über Steine gehört, erfahren die angehenden Steinmetze und Steinbildhauer in der Berufsschule, für die sie zum Hans-Schwier-Berufskolleg nach Gelsenkirchen fahren. Die überbetriebliche Ausbildung findet derzeit in Hohlleben in der Nähe von Halle statt ebenso wie die Berufsschulzeit in unterschiedlich langen Blöcken.

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