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Das Handwerk als Beruf der Zukunft

Drei Fragen an Rudolf Hering, Obermeister der Innung für Elektrotechnik Unna

1. Welchen Beitrag leisten Elektroniker, um das Klima zu schützen?Wir machen uns Gedanken, wie wir in der heutigen Zeit Ressourcen schützen können. Beispielsweise statten wir Heizsysteme mit intelligenten Regeltechniken aus, um den Energieverbrauch zu senken und Kohlendioxid-Emissionen einzusparen. So schauen wir auch, dass der Geldbeutel (der Verbraucher) sich nicht ganz leert. Wir schlagen unseren Kunden teilweise auch vor, ihre Beleuchtung auszutauschen, denn LED-Leuchtmittel benötigen nur ein Drittel der Energie von herkömmlichen Leuchten.2. Welchen Stellenwert hat der Themenkomplex Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Regionalität in der Berufsausbildung von Elektronikern?Das Thema Regionalität zeigt sich bei uns vor allem darin, dass unsere Auszubildenden sich „kurze und knackige“ Anfahrtswege wünschen. Sie möchten außerdem als Menschen und Auszubildende geschätzt und nicht als Nummer wahrgenommen werden, sich einfach wohlfühlen.Unsere Auszubildenden (im eigenen Betrieb) beschäftigen sich auch gerne mit dem Thema Elektromobilität. Wir haben auch mit der Anlage von Ladesäulen und Wallboxen zu tun, bewegen uns selbst auch mit Elektrofahrzeugen fort.3. Wie hat sich das Berufsbild von Elektronikern in den vergangenen Jahren verändert?In den letzten Jahren wird vor allem das Handwerk wieder wahrgenommen. Junge Leute sehen das Handwerk als Beruf der Zukunft. Es braucht Hände, Erfahrung aber auch Fantasie, um viele Sachen umzusetzen, die ein Ingenieur sich in der Theorie ausdenkt (aber selbst nicht umsetzen kann).Digitalisierung ist ein wichtiges Thema. Wir beschäftigen uns mit dem Steuern und Regeln von elektronischen Systemen wie Klima, Belüftung, Heizung, Rollläden und Licht. Diese Steuerung kann ja mittlerweile sogar per Smartphone und sprachgesteuert erfolgen – Stichwort Smart Home.Das ist ein attraktives Aufgabenfeld für die Auszubildenden.

Zwischen Tradition und Wandel

 Bereits in zweiter Generation ist Elektro Ribhegge in Werne eine Anlaufstelle für Elektroinstallationen und elektronische Geräte.

Die Anfänge waren vergleichsweise bescheiden: Im November 1959 gründete Egon Ribhegge mit „Elektro Ribhegge“ jenen Betrieb, der auch heute noch in Werne und darüber hinaus für Qualität steht. Eine kleine Werkstatt, seinerzeit noch im „Haferfeld“, und ein VW-Bulli waren quasi die Keimzelle des heutigen Unternehmens. Elektroinstallationen und die Reparatur von elektronischen Geräten waren damals wie heute Standsäulen des Betriebes.

Doch nur wenige Jahre später kam ein weiterer Aspekt hinzu, der bis heute ebenfalls fest mit dem Namen Ribhegge verbunden ist. Am „Bült“ eröffnete die Familie ein Geschäft für Elektroartikel. Ob Großoder Kleingeräte, bei Ribhegge war man fortan an der richtigen Adresse. Diese Adresse sollte sich in den Folgejahren jedoch noch ein letztes Mal ändern. Längst hatten sich Betrieb und Geschäft einen Namen gemacht, als es 1966 an den heutigen Standort an der „Kamener Straße“ ging.

Schon in den Anfangstagen wurde dabei deutlich, dass Elektro Ribhegge ein echtes Familienunternehmen ist: Ehefrau Else half ihrem Mann seit der Gründung im Betrieb, 40 Jahre später gaben beide den Betrieb an die nächste Generation weiter. Zum 1. Januar 1999 übernahmen Egon Ribhegge jun. und dessen Ehefrau Birgit die Geschäfte und leiten sie bis heute.

Entsprechend hat der heutige Inhaber den Beruf von Kindesbeinen kennengelernt und konnte hautnah einen Aspekt des Handwerks miterleben: den stetigen Wandel. Denn wie in anderen Gewerken auch, treffen hier gewohnte Methoden auf neue technische Entwicklungen. „Bei den Maschinen, die wir benutzen, hat sich wenig verändert. Eine Bohrmaschine ist auch heute noch eine Bohrmaschine. Aber die Technik, die wir installieren, hat sich natürlich verändert. Steckdosen und Lichtschalter, was früher der Kern unserer Arbeit war, sind heute nur Teilbereiche.“

Entwicklung hin zum Smart Home

Damit spielt der Elektroinstallateurmeister vor allem auf die Entwicklung hin zum Smart Home an. Denn in vielen Bereichen spielt Elektronik dieser Tage eine größere Rolle, als sie es beispielsweise noch vor 20 Jahren tat. Rollläden, die auf Knopfdruck bedient oder direkt automatisch gesteuert werden, sind heutzutage ebenso wenig eine Seltenheit wie Möglichkeiten, Geräte von unterwegs aus stromlos zu schalten. „Es ist viel umfangreicher geworden und in unserem Handwerk spürt man den Fortschritt auch am ehesten. Natürlich gibt es überall Entwicklungen, aber im Bereich der Elektronik werden sie auch für die Kunden direkt sichtbar und die Kunden beschäftigen sich selbst auch viel damit.“

Dieses Interesse wird jedoch nicht allein durch den Wunsch nach Erleichterungen im Alltag gefördert, sondern auch im Hinblick auf Themen wie Energieverbräuche. Stromsparende Geräte und die Steuerungsmöglichkeiten moderner Installationen haben Nachhaltigkeit längst schon zu einem wichtigen Bereich des Handwerks werden lassen. Darüber hinaus stehen auch die eigenen Arbeitsweisen im Fokus „Wir achten natürlich auch darauf, dass wir möglichst wenig Verschnitt bei den Materialien haben. Die Reste, die anfallen, werden recycelt und defekte Geräte gehen an den Hersteller zurück, um Ressourcen zu sparen.“

Zu diesem Alltag zählen natürlich auch die Mitarbeiter, unter ihnen derzeit auch zwei Auszubildende. Den Nachwuchs an das Handwerk heranzuführen, ist für das Inhaberehepaar eine Selbstverständlichkeit. Das erklärte Ziel ist es, in jedem Jahrgang einen Auszubildenden zu haben, für den 1. August steht schon der nächste Berufsneuling bereit. Von Betriebsseite wird sich entsprechend engagiert. Die erfahrenden Kollegen geben ihr Wissen weiter, federführend sind dabei Egon Ribhegge jun. selbst sowie ein Geselle, der derzeit die Meisterschule besucht. Für den Nachwuchs ist das Thema Schule natürlich auch von Bedeutung, am Werner Freiherr-von-Stein-Berufskolleg und in der überbetrieblichen Ausbildung in Soest wird die nötige Theorie für den Beruf vermittelt.

Eine Vielfalt im Alltag

In der Praxis erwartet den Handwerksnachwuchs eine Vielfalt an verschiedenen Aufträgen, die den Arbeitsalltag immer wieder abwechslungsreich gestalten. Die Arbeit in Neu- und Bestandsbauten hält sich in etwa die Waage, insbesondere die Aufträge aus privater Hand sind dabei für die Abwechslung verantwortlich – ein Umstand, der sich von Zeit zu Zeit auch mal auf die Handwerksmethoden bezieht: „Wir sind ein denkmalzertifiziertes Unternehmen und dürfen damit auch Arbeiten in denkmalgeschützten Objekten durchführen. Da muss man dann alte Techniken wie das Verputzen mit Lehm anwenden.“

Für Egon Ribhegge jun. macht diese Abwechslung den Reiz seines Berufes aus. „Man lernt und entdeckt immer wieder etwas Neues in unserem Beruf. Wenn ich auf eine Messe gehe, um mich über Neuerung zu informieren, dann habe ich dort immer wieder eine Vielfalt an Möglichkeiten, die den Weg in unseren Beruf finden. Hinzu kommt dann auch noch der Kontakt mit vielen verschiedenen Leuten. Es wird einfach nicht langweilig“, kann der Elektroinstallateurmeister eine berufliche Zukunft in „seinem“ Handwerk nur empfehlen.