Unter freiem Himmel in das kühlende Nass springen – in diesem Sommer war das im Kamener Freibad noch möglich. Doch mit dem Ende der Schwimmsaison unter freiem Himmel, endete auch diese Option – zumindest vorerst. Denn wo sich vor wenigen Wochen noch die Badegäste tummelten, sollen im kommenden Frühjahr die Abrissbagger rollen. Auf dem Gelände des Freibades und des benachbarten ehemaligen Sporthotels entsteht das neue Kombibad. Für alle Wasserfreunde soll das Bad ab Herbst 2024 zur Verfügung stehen und dann zumindest einige der bisherigen vier Badeanstalten im Stadtgebiet ersetzen.
Vom Freibad wird allein das 50-Meter-Sportbecken erhalten bleiben und gemeinsam mit einem Nichtschwimmer- sowie einem Kinderbecken zum Teil des neuen Freiluftbereiches. Das sanierungsbedürftige Hallenbad an der Gutenbergstraße hat nur noch eine Gnadenfrist bis zur Fertigstellung des aktuellen Bades, also mindestens die kommenden drei Sommer. Ein Jahr länger als geplant, könnte das Hallenbad in Methler geöffnet haben, eigentlich war das Ende hier für 2023 vorgesehen. Jetzt könnte es aber auch bis zum Neustart des Kombibads erhalten bleiben.
Einzig der Erhalt des Schwimmangebotes in Heeren-Werve ist mit dem Projekt übrigens keineswegs vom Tisch: „Wir prüfen nach wie vor die Fördermöglichkeiten sowie mögliche Nutzungs- beziehungsweise Trägerkonzepte für die Kleinschwimmhalle in Heeren-Werve“, hatte Bürgermeisterin Elke Kappen jüngst noch erklärt.
Gelingt dies nicht, bliebe das Kombibad alleinige Schwimmstätte im Stadtgebiet – die wurde allerdings entsprechend darauf ausgelegt.
Denn geändert haben sich die Pläne seit ihrer Vorstellung im November 2018 nicht. Mit dem Kombibad wolle man allen Anforderungen an eine moderne Freizeit- und Sporteinrichtung gerecht werden, hatten die Verantwortlichen dabei stets betont. Wer Entspannung in der Freizeit sucht, soll ebenso einen Anlaufpunkt haben wie die Schwimmsportler.
Fördermittel für die Realisierung
Damit diese Pläne auch Realität werden können, bedarf es natürlich eines entsprechenden finanziellen Einsatzes durch die Stadt Kamen. 27,21 Millionen Euro – so hoch sind die veranschlagten Kosten für das Projekt. Entsprechend groß war die Freude, als man Anfang August einen Bescheid über Fördergelder in Höhe von 6 Millionen Euro in Empfang nehmen konnte. Die Förderung war eine der Voraussetzungen, um die Finanzierung damit letztendlich auch die Pläne für das Kombibad zu realisieren.
Bauzeit von etwa zwei Jahren
Während die Abrissarbeiten am alten Freibad erst in einigen Monaten anstehen, ist man auf dem Gelände keinesfalls untätig. Denn bevor die Bagger rollen können, stehen einige vorbereitende Aufgaben an. Gutachten über mögliche Schadstoffe gehören ebenso dazu wie eine Kartierung des Baumstandes auf dem Gelände. Hiervon soll möglichst viel als Schattenspender erhalten bleiben – bei den Planungen der Arbeiten muss so ein Umstand natürlich berücksichtigt werden. Um den Jahreswechsel herum soll dann der Bauantrag gestellt werden, die Abrissarbeiten sind ab April geplant. Bleiben diese Vorhaben im Zeitplan, so soll im kommenden August mit dem Rohbau für das neue Kombibad begonnen werden. Etwa zwei Jahre sind für die Errichtung vorgesehen.