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Baubeginn nach langer Planungszeit

Bereits vor 40 Jahren gab es die Idee, in Südkamen eine Umgehungsstraße zu realisieren, mittlerweile werden diese Pläne mit den Arbeiten für die K40n umgesetzt.

Gut Ding will Weile haben: Wohl selten in der Kamener Historie war dieser Satz angebrachter als im Fall der Südkamener Spange. Schon 1982 und damit vor bereits 40 Jahren gab es die ersten Ideen, in Südkamen einer Verbindung zwischen der Westicker Straße und Dortmunder Allee zu schaffen und somit eine südliche Umgehung der Innenstadt zu ermöglichen. Doch bis zum letztendlichen Baubeginn der K40n brauchte es Geduld – eben jene 40 Jahre. Die Gründe für diese Verzögerungen waren vielfältig. Zwischen Kreis und Deutscher Bahn, deren Trasse der Strecke Dortmund-Hamm von der neuen Straße unterquert wird, gab es Abstimmungsprobleme bei der Planung, zudem setzten sich Anwohner der geplanten Straße juristisch gegen eben jene zur Wehr. 

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Im Vorjahr wurde die Bahntrasse der Strecke Dortmund-Hamm für die Unterquerung durch die neue Straße vorbereitet. FOTOS: DRAWE/MILK

Diese Faktoren verzögerten den Baubeginn Jahr und Jahr, doch mittlerweile nimmt das Projekt mehr und mehr Gestalt an. So gab es im Vorjahr bereits Arbeiten der Deutschen Bahn, um deren Trasse für das Projekt vorzubereiten. Denn ein Teil der K40n wird eine Unterführung sein, die verhindert, dass die Umgehungsstraße die Bahnstrecke etwa per Schrankenanlage kreuzen muss. Zug- und Straßenverkehr können in Zukunft fahren, ohne sich gegenseitig zu beeinträchtigen.

Ein Projekt mit vielen Facetten

Wurde für diese Arbeiten im Herbst sogar die Strecke zwischen Hamm und Dortmund gesperrt, ging es mit dem Jahreswechsel auch jenseits der Gleise mit den Arbeiten voran. Zunächst einmal wurde nach möglichen Blindgängern aus dem 2. Weltkrieg sondiert, zur Erleichterung aller Beteiligten blieben unliebsame Funde jedoch aus. Danach ging es weiter mit Baugruben für den Straßentrog, durch den die K40n führen wird. Dieser leitet die Straße in die Unterführung hinein beziehungsweise hinaus.

Das sind jedoch nur die ersten Schritte, Ende des kommenden Jahres sollen die Arbeiten beendet werden. Bis dahin soll die 1,3 Kilometer lange Umgehung fertig sein, inklusive aller Nebenarbeiten. Denn zu den Planungen gehören auch zwei Kreisverkehre, jeweils einer an der Dortmunder Allee und der Westicker Straße. Hierfür laufen zumindest an der Dortmunder Allee bereits die Arbeiten.

Zudem wird es einen von der Straße getrennten Rad- und Gehweg geben, auf dem mit einer Breite von 2,5 Metern genügend Platz für den nicht motorisierten Verkehr ist. Dieser Weg wird dann nicht nur durch eine Brücke mit dem Körne-Radweg verbunden, sondern zudem auch durch einen Grünstreifen von der Straße getrennt. Generell nicht das Thema Bepflanzung auch auf der Agenda, nicht zuletzt, da für die Arbeiten Bäume gefällt werden mussten. Hierzu versicherten die zuständigen Stellen der Kreisverwaltung jedoch, dass es genügend Platz für neues Grün geben werde. Platz dafür könnten auch die Lärmschutzwälle bieten, die die Anwohner vor dem Verkehrslärm schützen sollen.

Ein Projekt dieser Art ist natürlich mit den entsprechenden Kosten verbunden, laut Angaben der Kreisverwaltung liegen die Kosten bei 33,09 Millionen Euro. Mehr als 16 Millionen werden dabei vom, dem Land NRW und der Deutschen Bahn übernommen, der Anteil des Kreises Unna beträgt 6,41 Millionen Euro. Die restliche Summe wird durch Landeszuwendungen aufgebracht.

Kunst im Kreisverkehr

Auch jenseits der straßentechnischen Aspekte befasst man sich in Kamen derzeit mit den Arbeiten. Dabei rückt der Kreisverkehr an der Dortmunder Allee ein weiteres Mal in den Fokus, denn hier soll Kunst die Fläche in der Mitte zieren. Konkret geht es um eine beleuchtete Steele, auf der nach der Fertigstellung das Wappen des Stadtteils Südkamen zu sehen ist.