Gebaut wurde zuletzt viel in Holzwickedes Ortskern, allen voran am Rathaus der Emschergemeinde. Dabei wähnte man sich zuletzt auf der Zielgerade der umfangreichen Arbeiten, es gab bereits Pläne, wann der umgebaute Verwaltungssitz der Öffentlichkeit präsentiert werden sollte. Ende Juli, passend zu „Holzwickede karibisch“ vor dem Rathaus, sollten sich auch die Türen ins Innere des neu gestalten Gebäudes öffnen.Aber genau jene Türen werden nun Problemfall und dadurch zum Grund, dass selbst eine Eröffnung im weiteren Verlauf des Jahres nicht garantiert werden kann – denn sie fehlen. Ob Bürotüren oder Brandschutztüren, noch immer gibt es viele leere Rahmen und damit verbunden ein großes Problem. „Ohne Türen ist keine bauordnungsrechtliche Abnahme des Gebäudes möglich“, hatte Bauamtsleiter Uwe Nettlenbusch Mitte Mai mitteilen müssen, ohne diese Abnahme kann die Verwaltung nicht zurück an ihren angestammten Ort ziehen.Die Verwaltung wird als Bauherr somit zum Leidtragenden der angespannten Lage in der Baubranche. An vielen Stellen fehlt es an benötigten Rohstoffen – die Folgen von zwei Jahren Pandemie und des Ukrainekrieges. Eine Suche nach Alternativen zu den geplanten Lieferanten ist daher schwierig bis aussichtslos, die ganze Branche leidet unter der Materialknappheit, zudem ist der Markt an potenziellen Partnern etwa für die aufwendigen Brandschutztüren überschaubar.
So steht die Verwaltung vor dem Dilemma: Eigentlich sind die Arbeiten soweit fortgeschritten, dass die Eröffnung, aber auch die Rückkehr der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die an anderen Standorten untergebracht wurden, bald anstehen könnte.
Wann es letztendlich wirklich soweit sein wird, ist nicht abzuschätzen. Vielmehr muss man sich nun um neue Probleme Gedanken machen, beispielsweise der Herbst und Winterwitterung. Ein dauerhafter „Tag der offenen Tür“ ist spätestens dann alles andere als wünschenswert.
Und die Verzögerung bringt auch finanzielle Folgen mit sich. Teile der Verwaltung wurden für die Bauphase an anderen Orten untergebracht. Die dortigen Übergangsbüros sind angemietet und verursachen somit Kosten – die nun weiterlaufen. Allerdings ist man sich in der Verwaltung sicher, dass das maximale Investitionsvolumen von 21 Millionen Euro hierdurch und durch die Lieferengpässe bei den Türen nicht überschritten werde.