Welche Ausmaße die Regenfälle nehmen würden, die sich rund einen Monat nach Beginn der Badesaison im Löhnbad über Teile Fröndenbergs ergossen, hatte im Vorfeld niemand ahnen können: Nachdem ein erstes Regenband auch über das Freibad gezogen war, seien Personal und auch Badegäste zunächst noch vor Ort. Dann kam die zweite, weit verheerendere Regenfront. Binnen kurzer Zeit war das Gelände mit einer Mischung aus Wasser und Schlamm überflutet, Personen kamen glücklicherweise nicht zu Schaden. Allen Verantwortlichen war jedoch schnell bewusst, dass es dauern werde, bis Gäste wieder die Abkühlung in den Schwimmbecken genießen können.
Diese Gedanken sollten sich in der Folge bewahrheiten. Knapp einen Monat nach dem Starkregen gaben die Betreiber bekannt, dass das Bad in diesem Jahr nicht mehr öffnen werde. Denn das, was Badleiter Dirk Jürgens als „Super-GAU“ für das Freibad bezeichnet, sind längst nicht nur die verschlammten Außenanlagen.
Mit Schlamm und Wasser kam auch Geröll, das nun entfernt werden muss, viel schwerwiegender fallen jedoch die Schäden an der Infrastruktur des Freibades aus. Die Heizungsanlage muss ebenso erneuert werden wie große Bestandteile der Filtertechnik. Das bedeutet unter anderem, dass allein 25 Tonnen Filtermaterial getauscht werden müssen, hinzu kommen mögliche Schäden an der Technik. So befürchten die Betreiber, dass auch die Schwallwasserleitung beschädigt wurde, die eigentlich dafür sorgt, dass jenes Wasser in die Filteranlage gelangt, das zuvor über den Beckenrand geschwappt ist.
Vor den Gebäuden machte die braune Flut ebenfalls nicht Halt, Estrich und Fliesen mussten dort entfernt werden. Vom Kassenbereich über den Erste-Hilfe-Raum bis hin zum erst im Vorjahr renovierten Schwimmmeisterraum sind viele Einrichtungsbereiche stark betroffen. Auch die Trennmauer zwischen Freibad und Löhnbach scheint stark in Mitleidenschaft gezogen worden zu sein, Details zu den dortigen Schäden gibt es aber noch nicht.
Doch obwohl sich die Arbeiten wohl noch über Monate hinziehen werden und die Schadenssumme noch immer noch nur auf eine Summe im sechsstelligen Bereich geschätzt werden kann, herrscht bei den Verantwortlichen Zuversicht. „Nächstes Jahr im Mai wollen wir pünktlich eröffnen“, blickt Dirk Jürgens nach vorne.
Immerhin für die Saisonkartenbesitzer gab es in all den Nachrichten noch ein schnelles Happyend: Den Rest der Saison können sie ihre Karten auch für den Besuch der Freibäder in Wickede und Dellwig nutzen.