Ausbildungsreport Anzeige

Mit Hund in den Job starten

Der Vierbeiner als Bürobegleiter - viele Menschen, die einen Hund haben oder sich einen wünschen, sehnen das herbei. Wir verraten, wie es klappen kann.

Ein Hund im Büro bringt viele Vorteile. FOTO ADOBE STOCK

Das Thema Hund und Beruf scheint ein schwieriges Pflaster zu sein. Schließlich will man seinen besten Kumpel nicht acht bis zehn Stunden alleine zu Hause lassen. Muss man also für Jahrzehnte auf einen Hund verzichten?

Wir verraten, wie das mit Hund und Job funktionieren kann. Dafür haben wir Silke Eichel kontaktiert, die ihre Ausbildung zur Hundetrainerin bei Martin Rütter absolviert hat und nun Inhaberin der Martin Rütter DOGS Hundeschule in Dortmund/Lünen ist.

Kann beziehungsweise darf man einen Hund acht Stunden alleine lassen?

Nein. Wer seinen Hund durch den Job vier bis fünf Stunden und mehr alleine lassen müsste, sollte sich vertrauensvolle Betreuungspersonen für den Hund suchen. Welpen lässt man zunächst gar nicht und dann nur kurz alleine, wenn sie sich eingewöhnt haben, um das Alleinebleiben zu trainieren.

Am besten ist das natürlich schon geregelt, bevor man in den Job startet. Ein Hund ist ein Rudeltier. Er braucht soziale Kontakte zu seinen Menschen und ausgewählten Artgenossen, muss mehrmals am Tag Auslauf, Zuwendung, Beschäftigung bekommen.  Dieses sieht auch die Tierschutz-Hundeverordnung vor.

Wenn ich für die Arbeitszeit für meinen Hund eine Betreuung suche, was gilt es zu beachten?

Bei der Suche nach einer Betreuung ist es immer gut, auf Empfehlungen von bekannten Hundehaltern zurückzugreifen. Wenn Leute schon Erfahrung mit Betreuungspersonen gemacht haben und diese als zuverlässig, fachlich kompetent mit viel Liebe zum Hund einschätzen, ist dies eine große Hilfe bei der Entscheidung.

Gut ist, wenn jemand aus dem näheren Umfeld infrage kommt. Es ist immer wichtig, sich gegenseitig abzusichern. Bestimmte Punkte zu vereinbaren, die von beiden Seiten gegengezeichnet werden. Im Fall der Fälle ist man auf der sicheren Seite. Der Hund muss Haftpflicht versichert und beim Ordnungsamt/bei der Stadt angemeldet sein. Betreut die Person mehrere Hunde, sollte man sich auch erkundigen, was gegen eine eventuelle Übertragung von Parasiten der Hunde untereinander für Vorkehrungen getroffen werden.

Welche Vorund Nachteile hat es, seinen Hund mit ins Büro zu nehmen?

Ein Vorteil ist, dass man den ganzen Tag mit seinem Hund zusammen ist. Durch das Mehr an Input ist es für den Hund auch eine Art Job und er ist schon alleine dadurch, dass er im Büro dabei sein kann, ausgelasteter. Man kann sich seine Pausenzeiten so einteilen, dass sie für die Gassigänge mit dem Hund genutzt werden können.

Ein Nachteil ist, dass wenn man den Hund ständig bei sich hat, man nicht vergessen darf, dass weiterhin das Alleinebleiben geübt oder aufgefrischt werden muss.

Ist der Hund stark territorial und verteidigt nach einiger Zeit "seinen" Büroraum, kann es auch dadurch zu Unmut kommen.

Sind mehrere Hunde mit an der Arbeitsstelle, sollten sie sich vorab auf einem neutralen Gebiet kennenlernen können. Oder aber den direkten Kontakt vermeiden, wenn ggf. ein mit Artunverträglicher genossen Hund dabei ist.

Jeder Hund braucht dann erst recht seinen festen, geschützten Platz. Außerdem gibt es evtl. durch Schmutz und Haare/Fell mehr Reinigungsaufwand, wenn Hunde mit ins Büro gehen.

Welche Voraussetzungen sollte ein Hund mitbringen, wenn man ihn mit ins Büro nehmen will?

Ein Hund, der den Büroarbeitsalltag mit seinem Menschen bestreitet, sollte aufgeschlossen gegenüber anderen, fremden Menschen sein, aber nicht zu penetrant Dinge einfordern wie zum Beispiel Streichel-, Spieleinheiten und oder Leckerchen. Kennt der Hund einen seinen - Platz im Büro, den er gerne einnimmt, ist das für alle von großem Vorteil.

Welche Möglichkeiten gibt es, den Hund im Büro oder Homeoffice zu beschäftigen?

Die einfachste Möglichkeit, den Hund zwischendurch zu beschäftigen, sind Futtersuchspiele oder sich ein Spielzeug bringen lassen, das man geworfen hat - vorausgesetzt, es ist kein weiterer Hund in demselben Raum, um Streitigkeiten zu vermeiden. Man kann den Hund auch mit einbinden und Gegenstände von einer zur anderen Person bringen lassen.

Für die Beschäftigung des Hundes an seinem Platz gibt es verschiedene Intelligenzspielzeuge. Dazu zählen ein Schnüffel-Teppich, ein Karton mit Korken, in den man Leckerchen versteckt oder Spielzeuge, die man mit Quark oder Nassfutter füllt, aus denen sich der Hund die Leckerei langsam herausarbeiten kann.