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Die „Passt!“-App ist ein Türöffner für Bewerber und Betriebe

Detlef Schönberger, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Hellweg-Lippe (links), und Dietmar Stemann, Ausbildungs-Coach der Kreishandwerkerschaft, freuen sich über den Erfolg der App „Passt!“. FOTO: BENDER

Mit der App „Passt!“ hat die Kreishandwerkerschaft eine digitale Möglichkeit geschaffen, Jugendliche, die auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz sind, und Betriebe, die einen freien Platz zu vergeben haben, einfach und schnell zusammenzubringen.Über die Vorteile und den Nutzen der App sprach unsere Redaktion mit Detlef Schönberger, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Hellweg-Lippe, und dem Ausbildungs-Coach der Kreishandwerkerschaft, Dietmar Stemann.Wie funktioniert die App „Passt!“?Detlef Schönberger: Die jugendlichen User geben ihren Namen und ihr Geburtsdatum ein und machen Angaben zu ihren Interessen – zum Beispiel, dass sie etwas mit Holz machen möchten. Dann zeigt die App Betriebe an, die freie Ausbildungsstellen in dem gewünschten Bereich zu vergeben haben.Wie erfolgt dann die Kontaktaufnahme?Dietmar Stemann: Schüler können direkt über die App einen Termin mit einem Betrieb vereinbaren oder per Video-Chat mit ihm in Kontakt treten.Ein Bewerbungsschreiben und ein Lebenslauf sind nicht erforderlich?Stemann: Nein, das ist einer der Vorteile unserer App. Die Jugendlichen können sofort starten und nach wenigen Klicks direkt Kontakt zu ihrem Wunschbetrieb aufnehmen. Sie können zusätzlich ihren Lebenslauf hochladen, aber das ist kein Muss für die Nutzung der App. Selbst bei den Interessen können die Jugendlichen ganz bequem aus verschiedenen Icons wählen und brauchen keine Texteingabe zu machen.Welche Rückmeldungen haben Sie von den Betrieben erhalten?Stemann: Wir sind nach einer kurzen Testphase Mitte Oktober online gegangen. Als die App gerade mal rund vier Wochen lief, meldete sich ein Sanitär-, Heizung- und Klimatechnik-Betrieb aus Bad Sassendorf überglücklich bei uns. Der suchte bereits seit drei Jahren einen Auszubildenden und hat über unsere App einen Jugendlichen gefunden, der dann sogar noch seine Ausbildung zum Anlagenmechaniker SHK am 1. Dezember als Nachrücker starten konnte.Wie viele Jugendliche haben es dank der „Passt!“-App bisher geschafft, einen Ausbildungsplatz zu bekommen?Schönberger: Bei der letzten Auswertung waren es 24 Ausbildungsplätze, die über die App vermittelt worden sind. Aktuell sind rund 250 freie Stellen eingestellt, wobei es stetig mehr werden, da immer mehr Betriebe die Möglichkeit nutzen, auf diesem Wege einen Auszubildenden für ihr Unternehmen zu finden.Welche Betriebe stellen sich in dieser App vor?Schönberger: In der „Passt!“-App können sich alle Unternehmen vorstellen, die Mitglied in einer Innung der Kreishandwerkerschaft Hellweg-Lippe sind und Ausbildungsplätze anbieten. Das sind 39 Fachrinnungen mit insgesamt rund 2.600 Handwerksunternehmen.Nach der Kontaktaufnahme mittels der App steht das erste persönliche Kennenlernen der Jugendlichen mit dem Betrieb an. Fällt es den Mädchen und Jungen leicht, zu dem ausgewählten Betrieb zu fahren und sich dort noch einmal „live“ vorzustellen?Stemann: Leider nicht allen. Daher bieten wir den Schülern an, gemeinsam mit ihnen zum Betrieb zu fahren, sodass wir das erste persönliche Treffen begleiten können. Das macht das Ganze für viele einfacher. Und wenn jemand seine Eltern oder Großeltern mitnehmen möchte, nehmen wir diese auch gleich in einem Auto der Kreishandwerkerschaft mit.Wie geht es dann weiter?Schönberger: Wenn der Erstkontakt dann für beide Seiten passt, nutzen einige Bewerber erst einmal die Möglichkeit, den Beruf während eines Praktikums kennenzulernen, andere sichern sich direkt einen Ausbildungsplatz.Wie sind Sie auf die Idee gekommen, eine solche App zu entwickeln?Schönberger: Wir hatten in der Vor-Corona-Zeit viel mehr die Möglichkeit, mit Jugendlichen bei Schulveranstaltungen, bei Ausbildungsmessen und weiteren Gelegenheiten direkt in Kontakt zu kommen. Da das alles während der vergangenen zwei Jahren nicht möglich war, haben wir gemeinsam mit den Kollegen der Kreishandwerkerschaft Ruhr nach einer Lösung gesucht, mit der wir die Jugendlichen erreichen können, und dabei kam die Idee mit der Dating-App ins Spiel. Das haben wir dann ganz pragmatisch umgesetzt.Die App kann kostenfrei in den Android- und iOS-App-Stores heruntergeladen werden.Weitere Infos unter www.passt-app.de und beim Ausbildungs-Coach der Kreishandwerkerschaft Hellweg-Lippe, Dietmar Stemann, telefonisch unter 02921 892-226 oder per E-Mail: stemann@kh-hl.de.