Was ist für Sie das Beste an Ihrem Handwerk?
Christoph Determann: Unser Handwerk ist eines der ältesten überhaupt und mit unserer Arbeit erhalten wir diese jahrtausendealte Tradition. Mit unserer Arbeit schaffen und erhalten wir Werte für die Ewigkeit. Außerdem bietet unser Handwerk die Möglichkeit, kreativ zu arbeiten - sei es bei einer Skulptur für ein Grabmal, bei einem Verlegemuster für einen Bodenbelag aus Naturstein, beim Herstellen eines individuellen Waschtisches aus Granit oder bei einer freien Bildhauerarbeit.
Was können junge Menschen nach der Ausbildung in Ihrem Handwerk machen?
Determann: Das Steinmetz- und Steinbildhauerhandwerk bietet verschiedene Möglichkeiten, die eigene Zukunft zu gestalten. Wer noch mehr über das Handwerk lernen und einen eigenen Betrieb eröffnen möchte, kann den Meisterbrief erwerben. Wer diesen in der Tasche hat, kann auch studieren - sogar ohne Abitur. Als Handwerksmeister kann man auch eine Fortbildung machen und anschließend als Restaurator im Steinmetz- und Steinbildhauer-Handwerk arbeiten.
Alternativ können Gesellen die staatlich anerkannte Weiterbildung zum Gestalter im Handwerk absolvieren oder sich zum staatlich geprüften Techniker der Fachrichtung Steintechnik ausbilden lassen.
Was überrascht die Menschen am meisten, wenn Sie ihnen von Ihrem Handwerk erzählen?
Determann: Die Vielfalt in unserem Handwerk überrascht viele Menschen, denn wo Steinmetze überall zum Einsatz kommen, ist ihnen oft nicht bewusst. Es gibt Steinmetze, die auch heute noch ganz traditionell Grabmale aus Naturstein mit Hammer und Meißel anfertigen, während andere Küchenarbeitsplatten aus Quarzit und Waschtische aus Granit an CNC-gesteuerten Maschinen herstellen. Und wieder andere lassen ihrer Kreativität freien Lauf und erstellen freie Bildhauerarbeiten oder widmen sich der Restauration historischer Gebäude.
Dass die Natursteine, mit denen wir arbeiten, nicht nur aus heimischen Steinbrüchen, sondern auch aus allen Teilen der Welt kommen, wissen viele ebenfalls nicht. Sowie, dass wir auch mit versteinertem Holz arbeiten. Dieses beziehen wir aus Indonesien, wo das Holz - vereinfacht gesagt - durch quarzhaltiges Wasser, das auch Kieselsäure genannt wird, zu Stein geworden ist.