Was ist für Sie das Beste an Ihrem Handwerk?
Clemens Köhler: Die Vielseitigkeit, denn jeder Tag ist anders. Man arbeitet in tollen Wohnungen und Objekten – mal sind es Fensterdekorationen, die Sonnenschutz und Stoffe miteinander verbinden, und mal textile Bodenbeläge oder Designböden. Das meiste wird vorher in den eigenen Werkstätten gefertigt und kommissioniert. Die Polsterei nicht zu vergessen, die es uns ermöglicht, die Raumgestaltung noch detailreicher zu inszenieren. Auf den Baustellen zu erleben, dass man Teil einer großen Handwerkerfamilie ist und von den anderen Gewerken immer auch Ideen und Anregungen mitnimmt.
Was können junge Menschen nach der Ausbildung in Ihrem Handwerk machen?
Köhler: Für neue Fachkräfte besteht innerhalb eines Jahres nach der Gesellenprüfung die Möglichkeit, Fördergelder für ein Praktikum außerhalb Deutschlands zu beantragen. Eine spannende Gelegenheit, sich persönlich und fachlich weiterzuentwickeln. Die Meisterprüfung ist nach wie vor die wichtigste Qualifizierung im Handwerk und die Raumausstatter-Meisterschulen sind in den letzten Jahren häufig ausgebucht – ein absolut positives Zeichen für unseren Beruf.
Was überrascht die Menschen am meisten, wenn Sie ihnen von Ihrem Handwerk erzählen?
Köhler: Dass vieles in eigenen Werkstätten gefertigt wird. Raumausstatter haben Nähateliers und Polstereien, in denen Stoffe und Möbelleder erst zugeschnitten und dann auf Maß verarbeitet werden. Dass Stoffe mit schmalen Leisten auf Wände gespannt werden können, um zum Beispiel eine bessere Akustik zu erreichen, haben viele Kunden nicht in ihren Überlegungen.