Schon im Mittelalter siedelten die Menschen gerne in dem Gebiet, das wir dieser Tage als Stadtgebiet von Unna kennen. Die günstige Lage – nicht zuletzt am Hellweg als wichtige Handelsroute – sorgte für florierendes Leben. Die Zeugnisse dafür kann man dieser Tage noch immer im Hellweg Museum betrachten, wo der Goldschaft von Unna ausgestellt wird. Dieser stammt aus dem 14. Jahrhundert und einer Phase in dem die heimischen Kaufleute viel zum Wohlstand der Stadt beitrugen.Doch wie lief das Leben der Menschen damals eigentlich ab? Wie wurden Waren hergestellt, die dann in alle Himmelsrichtungen gingen? Und welche Möglichkeiten zur Zerstreuung hatten die Menschen damals überhaupt? Wer Antworten auf diese und ähnliche Fragen sucht und einmal selbst erleben möchte, hat Anfang April hierzu die Gelegenheit. Denn am 2. und 3. April verwandelt sich der Alte Markt im Herzen Unnas in eine Zeitmaschine, wenn der historische Westfalenmarkt zum Staunen und Erleben einlädt.
Händler, Spielleute und Handwerker
Inmitten der Kulisse des Alten Marktes werden Stände aufbaut, deren Händler verschiedenste Waren feilbieten. Von Schmuck über feine Stoffe bis hin zur passenden Holzbewaffnung für große und kleine Rittersleut reicht das Angebot.
Wenige Meter davon entfernt heizen die Schmiede ihre Feuer an und begeistern mit ihrer Handwerkskunst, an anderer Stelle kann man den Steinmetzen bei ihrer Präzisionsarbeit über die Schulter schauen. Mehr als 30 Stände waren es in den Vorjahren, ehe auch der Westfalenmarkt unfreiwillig pausieren musste.
Für Kurzweil sorgt das Unterhaltungsprogramm der alten Tage: Gaukler wandern zwischen den Ständen umher und Spielleute unterhalten die Besucherinnen und Besucher mit ihrem musikalischen Talent. Und auch so manch ein gerüsteter Recke gibt eine Kostprobe seines Könnens mit dem Schwert.
Was bei dieser Zeitreise selbstverständlich nicht fehlen darf, ist die passende Stärkung. Deftig darf es dabei ruhig sein, außergewöhnlich ist es in jedem Fall. Da braten die Wildschweinwürste über der Glut, während an anderer Stelle das frische Brot aus dem Ofen geholt wird. Mit einem passenden Getränk – gerne auch ein Bier oder schmackhafter Met – lässt sich das Spektakel an den beiden Tagen dann vollends genießen.