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Kleingartenverein „Am Oelpfad“: Bereits zwölfmal ausgezeichnet

Der Traum vom eigenen Garten: Wer diesen nicht am eigenen Wohnort erfüllen kann, wird in der Kleingartenanlage fündig - zum Beispiel bei den Kleingärtnern vom Oelpfad.

Mit Spaß bei der Sache: Die Gemeinschaftsflächen in der Kleingartenanlage werden gemäht. FOTO: KLEINGARTENVEREIN „AM OELPFAD“

Was so besonders an ihrem Verein ist, dass er in den letzten 24 Jahren regelmäßig bei den Begehungen durch den Bezirksverband Unna als schönster Garten im Kreis ausgezeichnet wurde, kann Vereins-Kassiererin Christine Ledwon gar nicht so genau sagen. „Wir haben einfach Glück, dass unsere Anlage außerhalb der Ortsteile liegt, am Rand eines Naturschutzgebietes, und dass es so eine parkähnliche und große Anlage ist. Insgesamt ist es schon sehr schön drumherum“ meint sie.

Gartenanlage ist ein beliebtes Ausflugsziel

Gut sei auch, dass es nicht so eng sei. 83 Gärten verteilen sich auf insgesamt rund 75.000 Quadratmetern Fläche. Auf dem Gelände hat der Verein Pavillons installiert, die Gruppen von außerhalb als Rastplatz dienen. Viele Familien aus der Umgebung nutzen den Spielplatz des Gartenvereins als Ziel für Spaziergänge.

Dass der Spielplatz öffentlich ist und daher jedes Jahr TÜV-geprüft werden muss, bringt natürlich auch Arbeit mit sich, wie alle öffentlichen Gartenangebote. „Im letzten Jahr hatte mein Mann daher die Idee, die Familien im Verein anzusprechen, ob sie bei der Verschönerung der Spielgeräte mithelfen würden. Daraufhin haben einige Eltern mit ihren Kindern gemeinsam jeweils ein Spielgerät neu gestrichen.“ Man müsse sich immer wieder etwas einfallen lassen, um die Menschen zur Mitarbeit für die Gemeinschaft zu animieren, so die Erfahrung.

Zwar gibt es die 16 Gemeinschaftsstunden, die jedes Mitglied pro Jahr ableistet, aber bei einer solch großen Anlage falle mehr Arbeit als in dieser Zeit erledigt werden könne. Einige Senioren, manche sind bereits seit der Gründung vor 49 Jahren dabei, kümmern sich anstelle der schweren Gartenarbeit um andere kleine Projekte. Sei es die Leerung der Papierkörbe oder die Pflege von Gartenteilen. Bevor im Juni letzten Jahres die Kommission des Bezirksverbandes den Garten besichtigte, habe sich vor allem der neue Vorsitzende Giuseppe Monteleone sehr ins Zeug gelegt, dass alles wieder gut in Schuss gebracht wurde. Er hat zudem ein ökologisch wertvolles Hobby: Aus Altholz baut er Nistkästen für Vögel und Fledermäuse und bringt sie in der Gartenanlage als Nistgelegenheiten an.

2024 feiert der Verein sein 50-jähriges Bestehen

Die Kassiererin ist gedanklich schon mit Vorbereitungen für das Jubiläumsjahr 2024 beschäftigt und fände es schön, wenn an dem Platz, wo bis 2019 die markante alte Eiche stand, ein gemeinsam gestaltetes Objekt wie ein Maibaum oder ein Ensemble bemalter Nistkästen mit den Farben aller im Garten ansässigen Nationalitäten aufgestellt werden könnte. Obwohl es an die 15 verschiedene Länder sind, aus denen die Vereinsmitglieder stammen, hat das bisher nie zu Konflikten geführt. Die gemeine Passion schweißt zusammen.

Probleme gäbe es eher wegen anderer Dinge. Beispielsweise, weil den Menschen, die sich um einen Garten bewerben, nicht immer klar sei, was von ihnen als Vereinsmitgliedern an Mitarbeit erwartet würde und wie viel Arbeit das Gärtnern an sich schon bedeute. Manchmal kämen junge Leute, die unbedingt einen Garten haben wollen, um dort zu „grillen und zu chillen“, und wenn sie dann einen hätten, würde schnell deutlich, dass sie den Aufwand unterschätzt hätten.

Der Verein achte daher bei der Gartenvergabe darauf, dass Familien mit Kindern aus Holzwickede vorrangig bedacht werden. Derzeit ist rund die Hälfte der Gärten in der Hand junger Familien, so Ledwon.

Rückzug auf die eigene Scholle

Ein Trend, der sich als Herausforderung darstellt, sei die Tendenz, sehr im eigenen Garten für sich zu bleiben. Aber da müsse man schauen, wie man damit umgehe, dass es dann doch wieder funktioniere, ist Christine Ledwon optimistisch.

Positiv bemerkt sie, dass alle wieder Gemüse anbauen, was vor Jahren eher rückläufig gewesen sei. Fragen dazu richten neue Gärtner meist an erfahrene Nachbarn. Im Garten gibt es auch ein Vereinsheim, aber es ist nicht, verpachtet, sondern wird vom Verein für Feiern vermietet, immer inklusive eines vereinseigenen Teams für den Service. So kann der Verein einige Einnahmen verbuchen.

Denn an Ideen für künftige Projekte mangelt es laut Christine Ledwon nicht, allerdings werde gerade vor allem in Reparaturen und Instandhaltung investiert.

Gemeinschaftsflächen mit Mehrwert

Ökologische Nischen Garten bieten diverse Bienenhotels, Nistkästen, dazu eine Kompostanlage, Trockenmauern und Totholzhaufen sowie ein neu belebter Teich, der Fröschen und Molchen einen Lebensraum bietet. Ein Naschgarten mit verschiedenen Beerensträuchern lädt Besucher zum Pflücken ein.

Weitere Informationen zum Verein gibt es online unter www.klgv-oelpfad.de