Eigentlich hätte man in diesem Jahr das zehnjährige Jubiläum Holzwickedes Fair-Trade-Gemeinde können. Doch die Feierlichkeiten dürften maximal klein ausfallen, denn eine Re-Zertifizierung wird es in diesem Jahr nicht geben.
Denn trotz jahrelanger Bemühungen, neue Mitstreiter zu gewinnen, ist die Projektgruppe hinter der Zertifizierung vorerst Geschichte. So beschreibt Manuela Hubrach, Gleichstellungsbeauftragte der Holzwickeder Verwaltung und Sprecherin der ehemaligen Steuerungsgruppe, die derzeitige Situation.
Das Siegel läuft aus
Im Jahr 2012 war auf Antrag des Initiativkreises „Holzwickeder Kirchengemeinden fair und nachhaltig handeln!“ vom Rat der Gemeinde Holzwickede beschlossen einstimmig worden, sich um den Titel „FairtradeTown“ zu bewerben und den Titel „Fairtrade-Gemeinde“ anzustreben. Das gelang im August 2013. Vor zwei Jahren wurde das Fair-Trade-Siegel zum letzten Mal an Holzwickede verliehen, eigentlich müsste es nun neu beantragt werden.
“Trotzdem achtet die Gemeindeverwaltung weiterhin bei ihrem eigenen Kaufverhalten darauf, fair erzeugte und gehandelte Produkte zu verwenden,“ wird man auch ohne Siegel den eingeschlagenen Weg weitergehen.
Faire Produkte waren früher die Ausnahme
Denn seit dem Projektstart hat sich im Bereich des fairen Handels viel geändert. Vor zehn Jahren war das Fair-Trade-Siegel im Supermarkt noch ein Nischenprodukt, aber mittlerweile hat es sich zu einer Normalität entwickelt.
Auch das Bewusstsein vieler Verbraucher ist durch Fair-Trade Aktivitäten der letzten Jahre geschärft worden. Diese Gewohnheiten werden wohl auch ohne Zertifizierung Bestand haben.