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Die nächste Stufe?

Bislang sind es nur wenige, doch automatisierte Autos sind in bereits unterwegs. Was das für den Verkehr bedeutet.

Wer fährt in Zukunft selbst, autonom - oder mal so oder so? FOTO CHRISTIAN CHARISIUS/DPA

Im Stop-and-go-Verkehr lesen oder einen Film schauen? Nicht nur als Beifahrer oder auf der Rückbank ist das erlaubt, sondern bei geeigneter technischer Ausrüstung eines Autos auch auf dem Platz hinter dem Lenkrad.

Möglich ist das in der aktuellen S-Klasse von Mercedes: Sie fährt ,,hochautomatisiert" auf Level 3 - gemäß der maßgeblichen Klassifizierung der Organisation SAE International. Das bedeutet: Fahrer oder Fahrerin kann Lenkrad und Verantwortung an das Auto abgeben, muss auf Anforderung durch das System aber kurzfristig die Fahraufgabe wieder übernehmen können. BMW bietet im neuen 7er das Level 2+ an. Das Auto fährt zwar selbstständig, doch eine Person hinterm Steuer bleibt für die Überwachung der Verkehrssituation verantwortlich.

Was das automatisierte Fahren betrifft, sind solche Autos technologische Doch lassen Leuchttürme. wir uns bald im eigenen Auto umherkutschieren?

Kein schneller Durchbruch für Level-3-Fahrzeuge

Zunächst werde es noch mindestens zehn Jahre dauern, bis sich Fahrassistenten nach Level 3 durchsetzen, sagt Professor Markus Lienkamp vom Lehrstuhl für Fahrzeugtechnik an der Technischen Universität München (TUM). „Allein rein wirtschaftlich wird sich und das für Kompakte Kleinwagen in den nächsten Jahren nicht rechnen."

Einen Durchbruch für Leerwartet so vel-3-Fahrzeuge schnell auch Andreas Rigling nicht, der beim ADAC das Testzentrum für aktive Fahrzeugsicherheit leitet: „Erst wenn diese Assistenzsysteme bei Geschwindigkeiten von etwa 130 km/h absolut sicher arbeiten, wird die Nutzung zum Regelfall und nicht wie bisher zur Ausnahme." Theoretisch sind zwar seit Beginn des Jahres bis zu 130 km/h bei Level 3 erlaubt, den Herstellern fehlt aber noch die Zulassung für die höhere Geschwindigkeit.

Das automatisierte Fahren ist in Deutschland bislang auf bestimmte Verkehrssituationen auf der Autobahn beschränkt, etwa bei Staus. Dennoch bestehe das Risiko, dass sich Fahrer zu sehr auf Assistenzsysteme verlassen, obwohl sie jederzeit in der vollen Verantwortung bleiben. Zudem entstehe kein richtiger Vorteil, da der Fahrer weiterhin den Blick auf die Straße richten muss.

Auch Jan Becker ist Experte für autonomes Fahren. Er sieht im Stau-Assistenten eher eine Komfortausstattung: „Wirklich nötig ist sie nicht." Eine Behörde wird das System daher nicht allgemein vorschreiben. Der schnellen Verbreitung wird auch das nicht dienen. Aufgrund der aufwendigen Technik scheint auch die Nachrüstung eine nur theoretische Option.

Kaum Nutzen für private Pkw

Einen großen Nutzen für private Pkw scheint das automatisierte Fahren ohnehin nicht zu haben. Lienkamp meint: „Betriebswirtschaftlich ergibt das automatisierte Fahren mehr Sinn für Robotaxen, Linienbusse oder Lastwagen." Also bei Fahrzeugen, die täglich sehr viele Stunden in Betrieb sind.

Doch auch wenn sich automatisierte Fahrzeuge durchsetzen sollten, ganz unter sich werden sie nie sein. Laut Professor Lienkamp könne das zum Problem werden. „Das natürliche menschliche Fahren weicht häufig von den Verkehrsregeln ab." Computergelenkte Autos sind da genauer. Bis das also reibungslos klappt und die passende Infrastruktur steht, wird es noch Jahre dauern. dpa-tmn


Den Durchblick behalten

Das sollten Autofahrer bei Nebel beachten.

Bei Nebel sollte man sich nicht auf die Funktion der Lichtautomatik verlassen. Dazu rät der ACE. Selbst moderner unterscheiden Lichtsysteme Fahrzeuge meist nur zwischen hell und dunkel. Da das Tagfahrlicht bei Nebel nicht ausreichend die Fahrbahn ausleuchtet, können entgegenkommende Fahrzeuge einen erst spät sehen. Auch Fernlicht ist die falsche Wahl. Die Straße kann sich dadurch plötzlich in eine weiße Wand aus Nebel verwandeln.

Die Experten raten daher dazu, zunächst das Abblendlicht manuell einzuschalten und die Sicht zu prüfen. Je nach Situation sollten Fahrer zudem testen, ob sie die Nebelscheinwerfer einschalten. Sie stehen tiefer und verhindern, dass der Fahrer durch reflektierendes Licht in den feinen Wassertröpfchen geblendet wird. Auch eine Kombination aus Standlicht und Nebelscheinwerfern ist denkbar. dpa-tmn