Nicht mehr jeder Neuwagen hat ein Reserverad an Bord. Viele Hersteller verzichten auf die nicht vorgeschriebene Ersatzradlösung. Alternativ sind oft Reifenpannen-Sets beigefügt, so der ADAC. Sie sparen Platz im Kofferraum und tragen aufgrund ihres geringeren Gewichts zum niedrigeren Spritverbrauch bei.Zwar ist so ein Set für Autofahrer auch nicht verpflichtend, aber laut Autoclub sinnvoll. Sie sind aber im Zubehörhandel erhältlich. Sie lassen sich bei einem Plattfuß oft praktischer handhaben, als es Wechsel auf ein Reserverad wäre. Es ist aber keine Dauerlösung.Denn der beschädigte Reifen müsse in jedem Fall so schnell wie möglich durch einen Neuen ersetzt werden, äußert sich ADAC-Reifenexperte Ruprecht Müller: „Selbst eine professionelle Reparatur des mit Dichtmittel behandelten Reifens ist nicht erlaubt.“ Wer die Reparaturmöglichkeit behalten will, sollte ein klassisches Reserverad in Erwägung ziehen.So funktionieren die SetsZudem können die Sets nicht jeden Schaden einer Reifenpanne beheben. Daher muss als erstes die Schadstelle des Reifens begutachtet werden. Die Dichtmittel können Stichverletzungen des Gummis nur bis zu einer Größe von wenigen Millimetern und nur auf der Lauffläche abdichten.Wichtig: Einen eingefahrenen Fremdkörper, der für die Panne ursächlich ist, nicht entfernen. So bleibt das Loch verschlossen und man vermeidet beim Herausziehen eventuelle Folgeschäden.
Vorsichtig in die Werkstatt fahren Zur Reparatur muss das Ventil unten sein. Wenn nicht, ist das Auto entsprechend zu bewegen. Die Bedienungsanleitung ist maßgeblich. In der Regel sind Kompressor, Dichtmittel und Schlauch vorzubereiten. Die nächsten Schritte: Ventilkappe abmachen, den Schlauch ans Ventil anschließen und den Kompressor starten. Ist das Dichtmittel drin, ist der nötige Reifendruck einzustellen.
Nach der Reparatur solle man vorsichtig, aber zügig losfahren. Nicht schneller als 80 Stundenkilometer werden (auf Angaben in Anleitung achten) und schnellstmöglich in die nächste Werkstatt fahren.
Reparatur von Reifen
Wie beschrieben, ist nach der Verwendung von Reifendichtmittel aus verschiedenen technischen Gründen auch eine professionelle Reifenreparatur durch einen Fachbetrieb nicht mehr erlaubt. Das wäre dann ein Bonuspunkt für ein klassisches Reserverad, denn so kann der kaputte Reifen im Kofferraum zur Werkstatt kommen.
Wer einen eingefahrenen Nagel oder eine Schraube ohne Plattfuß in der Lauffläche entdeckt, kann ohne den Fremdkörper zu entfernen, vorsichtig unter Beobachtung des Reifendrucks zur nächsten Werkstatt fahren und checken lassen, ob eine Reparatur möglich oder wirtschaftlich ist. dpa- tmn