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Die Retter von morgen

In Kamen soll es bald eine Kinderfeuerwehr geben – und auch andere Hilfsorganisationen sind auf Nachwuchssuche.

Ohne das Ehrenamt geht es in vielen Bereichen des öffentlichen Lebens nicht – auch im Rettungswesen. Allein in Nordrhein-Westfalen engagieren sich rund 90.000 Frauen und Männer bei der Freiwilligen Feuerwehr, in Kamen sind es rund 300.Zahlen wie diese – und damit letztendlich auch die schnelle Hilfe im Ernstfall – lassen sich aber nur dann dauerhaft gewährleisten, wenn es ausreichend Nachwuchs für die Einsatzabteilungen gibt. Sich um diesen Nachwuchs zu bemühen und das Interesse am Ehrenamt in der Feuerwehr zu wecken, hat in Kamen eine lange Tradition. Verantwortlich dafür ist die Jugendfeuerwehr. Über drei Standorte verfügt der Feuerwehrnachwuchs in Kamen, die Gruppe in Heeren nahm bei ihrer Gründung dabei eine besondere Rolle ein. Denn sie war nicht nur Vorreiter für den Kreis Unna, 1957 gehörte sie zu den ersten Jugendfeuerwehren im ganzen Bundesland. Und auch die weiteren Stadtorte in Kamen-Mitte und Methler blicken auf eine lange Tradition zurück. Sie alle eint das Bestreben, Jugendliche zwischen 10 und 17 Jahren langsam auf die Anforderungen und Aufgaben heranzuführen.Und dieser Prozess soll in Zukunft noch früher beginnen, die Kamener Brandschützer planen die Einrichtung einer Kinderfeuerwehr. Vier Jahre früher als bisher könnte die Nachwuchsförderung auf diese Weise beginnen, das Angebot richtet sich an Kinder im Alter von sechs bis zehn Jahren.Ein entsprechendes Konzept, wie man diese Aufgabe angehen möchte, hat die Kamener Wehr bereits zu großen Teilen ausgearbeitet. Auf spielerische Art soll hierbei das Interesse an der Arbeit der Freiwilligen Feuerwehr geweckt werden. Ausflüge zu Feueroder Polizeiwachen, gemeinsame Ausflüge und erste Schritte im Aufgabenbereich der Ehrenämtler sehen die Pläne vor.Altersgerecht wird der C-Schlauch allerdings noch gegen den klassischen Gartenschlauch ersetzt und auch darüber hinaus gibt es einige im Alltag der Feuerwehr eher unübliche Hürden. So steht die Frage des Transportes im Raum, hier werden auch Kindersitze plötzlich zu einem benötigten Ausrüstungsgegenstand. Bei der Anschaffung eines eigenen Fahrzeuges, mit dem die jüngsten Mitglieder der Kamener Feuerwehr dann zu ihren Terminen fahren, besteht die Möglichkeit einer Landesförderung von bis zu 80 Prozent.Die technische Hilfe im FokusDie Feuerwehr ist jedoch nicht die einzige Hilfsorganisation, die derzeit aktiv auf der Suche nach personeller Verstärkung ist. Auch beim THW Kamen-Bergkamen ist dieses Thema ein Dauerbrenner.Und dort zeigt sich ausgerechnet vor dem Hintergrund der diesjährigen Starkregenereignisse, dass der Wunsch, anderen Menschen durch ein Ehrenamt zu helfen, wieder deutlich angestiegen ist. Die Bilder aus den stark betroffenen Regionen im Ahrtal, aber auch vor der eigenen Haustür wie in Methler, haben manch Interessierten dazu bewogen, sich nun selbst zu engagieren.In diesem Zuge ist das Technische Hilfswerk – wie der Name nun einmal schon verrät – besonders für Menschen mit einem Interesse an Technik interessant – jedoch nicht nur. Denn während die Öffentlichkeit die Helfer meist dann wahrnimmt, wenn sie mit schweren Gerätschaften Hilfe leisten, wie etwa beim drohenden Dammbruch in Fröndenberg Anfang Juli, gibt es natürlich auch beim THW Aufgaben im Hintergrund. Bis hin zur Verpflegung der eingesetzten Kräfte reicht die Spanne an möglichen Aufgabengebieten, in denen Freiwillige sich einbringen können.Fünf dieser Freiwilligen beginnen an diesem Wochenende ihren Grundlehrgang beim THW, weitere Helfer sind hier – wie auch in den Reihen der Feuerwehr – aber jederzeit gerne gesehen. Online findet man hierzu die passenden Kontaktmöglichkeiten und auch die Übungszeiten der jeweiligen Gruppen für das erste persönliche Kennenlernen.Mehr zur Arbeit der Kamener Feuerwehr gibt es online unter feuerwehr-kamen.de.Die THW-Ortsgruppe Kamen-Bergkamen informiert unter thw-kamen-bergkamen.de über ihre vielfältige Arbeit.Darüber hinaus geben beide Organisationen auch in den Sozialen Netzwerken viele Einblicke in ihren Alltag und ihre verschiedenen Aufgaben.