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Lukas Kerz bei Beer Bedachung GmbH in Hamm: Die Welt von oben sehen

Der Dachdecker in Ausbildung freut sich über die Arbeit mit Ton, Ziegeln, Dachsteinen, Blechen aus Zink, Stahl und Edelstahl sowie Schiefern, Holz und Flüssigkunststoffen

Lukas Kerz schneidet eine Dampfsperre zu, die verhindert, dass sich durch das Dach Feuchtigkeit in den Räumen darunter bildet. Dachdecker Kenad Begic gibt ihm dabei Tipps. FOTO: BENDER

Den ganzen Tag an der frischen Luft sein, selbstständig Aufgaben erledigen und nach der Arbeit sehen, was man geschafft hat perfekter könnte der Arbeitstag von Lukas Kerz nicht sein. Daher ist der 18-Jährige sehr froh, dass er sich vor rund zwei Jahren entschieden hat, bei der Beer Bedachung GmbH eine Ausbildung zum Dachdecker zu machen.

Zuvor hat der Azubi im Rahmen eines ausgiebigen Schulpraktikums den Beruf des Zimmerers kennengelernt, aber was viele an dem Beruf schätzen, war ihm zu eintönig, denn er hatte in dieser Zeit fast ausschließlich mit dem Werkstoff Holz zu tun. „Ich finde es super, dass ich als Dachdecker mit so vielen verschiedenen Materialien arbeite", sagt Lukas Kerz und fängt direkt an, die verschiedenen Werkstoffe aufzuzählen: „Ton, Ziegel, Dachsteine, Bleche aus Zink, Stahl und Edelstahl sowie Schiefer und natürlich auch Holz. Da wir regelmäßig bodentiefe Fassadenfenster sowie die Sockel von Türen abdichten, habe ich außerdem regelmäßig Flüssigkunststoffe in der Hand."

Die fachlichen Infos zu den verschiedenen Materialien hat Lukas Kerz in der Theorie im ersten Berufsschuljahr bekommen und in der Praxis auf den Baustellen, auf denen das Unternehmen in den vergangenen 22 Monaten tätig war. „Wir gehören zu den leistungsstärksten Dachdeckerbetrieben in der Region und sind ein über 100 Jahre altes Familienunternehmen in der dritten Generation", sagt Jörg Kotzan, Assistent der Geschäftsleitung. „Derzeit beschäftigen wir fast 40 Mitarbeiter, von denen mehr als 30 mit aufs Dach gehen." Fünf Dachdeckermeister sorgen dafür, dass die technischen Abläufe auf den Baustellen stimmen.

Ihre Fahrten und ihre Arbeitszeiten auf den Baustellen können die Gesellen und Meister mit ihren Firmenhandys dank digitaler Zeiterfassung selbst buchen. „Das hat für uns den Vorteil, dass wir immer sehen können, was an den jeweiligen Baustellen los ist“, erklärt Jörg Kotzan. Und das ist nicht der einzige technische Fortschritt. „Die Arbeitsausstattung ist in den vergangenen Jahren sehr viel moderner geworden", sagt Geselle Kenad Begic. „Früher musste man die Materialien oft über die Außengerüste nach oben tragen.

Das übernehmen mittlerweile unsere Mobilkräne. Außerdem arbeiten wir nicht mehr mit kabelgebundenen, sondern vielfach mit leistungsstarken Akku-Werkzeugen. Auch das ist eine große Erleichterung."

Die Zukunftsaussichten für Dachdecker sind top. „Wir haben sehr gut zu tun", sagt Jörg Kotzan. Auch die Aufstiegschancen können sich sehen lassen. Man kann die Gesellenprüfung absolvieren und sich in fachlichen oder betriebswirtschaftlichen Fortbildungen spezialisieren. Wer höher hinaus möchte, kann auch seinen Dachdeckermeister machen.

Eine Vielzahl an Möglichkeiten

Dann sind die Wege vielfältig, denn mit dem Meisterbrief in der Tasche kann man auch ohne Abitur studieren. Dachdecker, die Interesse daran haben, ihren Horizont zu erweitern, sind auch in der Industrie begehrt. Alternativ kann man sich selbstständig machen oder in einen bestehenden Betrieb einsteigen.

Wer sich in Sachen Umweltschutz engagieren möchte und gerne berät, kann sich zum Gebäudeenergieberater weiterbilden und Hauseigentümern Tipps geben, wie sie ihre Gebäude möglichst klimafreundlich umbauen lassen können.

Wer in den Beruf reinschnuppern möchte, kann das am besten im Rahmen eines Praktikums machen. Das haben auch die beiden Nachwuchsfachkräfte gemacht, die im August mit ihrer Ausbildung bei der Beer Bedachung GmbH beginnen. „Einer von ihnen steht sogar schon jetzt auf unserer Gehaltsliste, denn er arbeitet zur Überbrückung bis Ende Juli als Helfer bei uns", so Jörg Kotzan.

Noch mehr Infos

Jens Mayer, Ausbildungs-Coach bei der Kreishandwerkerschaft Hellweg-Lippe, steht für weitere Fragen zur Berufsausbildung im Tischler-Handwerk am Montag, 15. Mai, in der Zeit von 17.30 bis 19 Uhr unter der Rufnummer 02921/892-232 zur Verfügung.

Freie Praktikums- und Ausbildungsstellen in den Handwerksbetrieben in der Stadt Hamm sowie den Kreisen Soest und Unna finden Sie jederzeit im Internet unter www.khhl.de/ausbildungsboerse/angebotefinden .

Für Jugendliche lohnt sich zudem ein Blick in die App „PASST!" der Kreishandwerkerschaft.

Weitere Infos gibt es online auf traumberufe-nrw.de.


„Das Gefühl von Freiheit auf den Dächern"

Drei Antworten von Birgit Huckschlag, stellvertretende Obermeisterin der Dachdecker-Innung Unna

Ich bin Handwerkerin, weil ... Birgit Huckschlag: ...mich diese handwerkliche Arbeit als begeistert. Dachdeckerin Ich bin sehr gerne draußen an der frischen Luft und mag das Gefühl von Freiheit auf den Dächern. Am Ende des Tages sieht man, was man geschafft hat. Das ist einfach schön.

Mein Vater ist auch Dachdeckermeister gewesen, das hat mich schon beeinflusst. So ab 14 Jahren hat er mich mit rauf auf das Dach genommen, na vermutlich sogar noch früher...

Mein Lieblings-Werkzeug ist? Huckschlag: Schieferhammer und Haubrücke mag ich, damit kann man Naturschiefer bearbeiten.

Die Haubrücke ist eine Art Halterung mit Dorn, an der der Schiefer entlanggeführt wird, um ihn in eine bestimmte Form zu schlagen. Schiefer ist ein Naturmaterial, für dessen Bearbeitung man kein weiteres technisches Gerät benötigt.

Im Tischler-Handwerk haben junge Menschen derzeit ...?

Huckschlag: Junge Menschen haben im Dachdeckerhandwerk sehr gute Perspektiven, bei gutem Einkommen und guten Sozialleistungen. Manche Materialien, mit denen wir arbeiten ändern sich, wie beispielsweise Wärmedämmungssysteme, an die immer wieder neue Anforderungen gestellt werden.

Es gibt auch Maschinen wie Kräne und Lifte, die uns im Alltag einige Arbeitsschritte erleichtern. Wir müssen nicht mehr so schwer schleppen.

Aber unsere zwei Hände, die kann kein Roboter ersetzen. Bei allen Veränderungen bleibt dadurch dann auch eine gewisse Beständigkeit.