War früher der dünnwandige Kunststoff-Spiegelschrank über dem Waschbecken schon das höchste der Anschaffungs-Gefühle, kann man heute eine Vielzahl unterschiedlichster Badmöbel mit feinen Besonderheiten entdecken. Der Bauch übernimmt bei der Auswahl die Regie und Individualität spielt die Hauptrolle.
Die Programme der Badmöbel-Spezialisten sind durch ihre modulare Anlage sowie ein überaus reichhaltiges Angebot an Einzelelementen, Fronten und Farben beinahe endlos bunt miteinander kombinierbar, so dass sich das Ergebnis von der Stange“ wie maßgeschneidert anfühlt.
Auch, weil nicht wie früher nur Stauraum hinter Türen geboten wird, sondern Raumteiler bzw. Paneele mit Haken zum Einhängen von Boxen gleich mit dazu. Mitunter findet man sogar schicke Handtuchleitern und Spiegel mit Riemen aus Leder zum Aufhängen. Dazu gesellen sich offene Regale oder horizontale Relingsysteme. Für Bücher, Bilder oder lieb gewonnene Mitbringsel aus dem Urlaub funktionieren sie wie eine Galerie der Erinnerungen.
Ordnungsliebe wird mit praktischem Innenleben belohnt
Zu den dekorativen Elementen der Badmöblierung gehören ferner Vitrinen mit edlen Flakons hinter Glastüren sowie vermehrt Sideboards, wie man sie früher ausschließlich aus dem Wohnzimmer kannte. Bei Minimalisten verschwindet dagegen alles in einem wandeingebauten Spiegelschrank. Im privaten Spa, bestätigt die Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS), werden Lifestyle und Luxus immer öfter zelebriert, egal, ob opulent oder reduziert.
Dennoch dürfe man sich beim Kauf nicht allein von Design und ästhetischem Empfinden leiten lassen, sagt der Dachverband der Sanitärwirtschaft weiter. Schließlich müssten die Möbel einen wichtigen Zweck Zweck erfüllen und als Stauraum für die großen und kleinen Extras des Badalltags dienen, die man bei Bedarf schnell zur Hand haben möchte. Daher gilt: Was früher Fensterbank, Badewannen- oder Waschbeckenrand bevölkert hat, sollte unter Dach und Fach kommen Accessoires zum Vor- zeigen ausgenommen.
Derartige Ordnungsliebe wird prompt mit praktischem Innenleben belohnt, das über die reine Bereitstellung von Fläche bzw. Kubikzentimetern hinausgeht. Organizer zum Einhängen in Türen, unterteilte Schubladeneinsätze mit Antirutschböden sowie variable Boxen, Container und Körbe in unterschiedlichen Größen und Materialien bereiten geradezu Genuss, die Utensilien übersichtlich unterzubringen.
Badmöbel-Qualität offenbart der Alltag
Während schnell offensichtlich werde, wie Möbel im Alltag mit allem aufräumten, spüre man die anderen Qualitäten erst im täglichen Gebrauch, so die VDS-Experten. Denn anders als im Wohnbereich würden Schrank & Co. im Bad Wasserdampf ausgesetzt und bedürften deshalb robuster und pflegeleichter Oberflächen, die diesem gewachsen seien. Gleiches gelte für Schubladen und ihre Einsätze. Sicherheit gegen Luftfeuchte und noch dazu Korrosion ist bei Auszügen oder dem integrierten Wäschesammler aus Metall geboten. Eine entsprechende Legierung hält Rost fern.
Spiegel und Accessoires erfordern gegen Feuchtigkeit rundum versiegelte Kanten. Für Scharniere hingegen ist eloxiertes Aluminium von Vorteil. Letztere haben außerdem einen entscheidenden Einfluss auf Funktion und Lebensdauer des Möbels. Neben einer soliden Ausführung sind daher Passgenauigkeit und exakte Justierung entscheidend. Nur so hängt am Ende nichts durch. Türen und Korpus passen zusammen, und Schubladen schließen selbst im schweren, gefüllten Zustand leicht und bündig.
Einblicke in die Verarbeitung sollten zudem stabile Eckverbindungen, an sechs Seiten beschichtete Einlegeböden und bündig eingelassene Führungsschienen ans Tageslicht bringen.
Darüber hinaus empfehlenswert: in ganzer Tiefe ausziehbare Schubladen bzw. Auszüge mit leichtgängiger Führung und gedämpftem Anschlag; dazu Beine und Sockel, mit denen sich Bodenunebenheiten ausgleichen lassen.
Möbel bringen Behaglichkeit ins Bad und darüber hinaus
Badmöbel zeugen aber nicht nur durch Aussehen und Machart von Klasse. Sie verhelfen auch durch ihre Raffinesse dem Raum zu mehr Atmosphäre. Dafür inszenieren sie mit direkten und indirekten Lichtquellen am Spiegel- und Unterschrank, an Regalen, im Inneren der Auszüge oder an Griffleisten Behaglichkeit zum Wohlfühlen.
Meist basiert die Schau auf LED-Technik und funktioniert per Fernbedienung. Wer sie in Händen hält, streckt den Rücken, badet in den neuen Lichteffekten und lässt für eine Weile düstere Gedanken außen vor. Willkommen im Zufluchtsort Badezimmer. Ausflüge in die Umgebung wünschenswert - und das aus gutem Grund.
So sprechen die hohe Qualität und das variable Design von Badmöbeln mittlerweile nicht nur rein auf den „Nassbereich“ orientierte Käufer an, sondern ermöglichen kreative Wege innerhalb des Gesamtumfeldes Wohnen. Mit Schränken etwa, die als Stauraum und Raumteiler zugleich fungieren, können Übergänge zu benachbarten Zimmern fließend gestaltet werden. Speziell Eigentümern von offen konzipierten Lofts kommt dieser Trend entgegen.